Macco, Carl Ferdinand
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Bildquelle
Basisdaten
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Makko, Karl Weitere Namen
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Klarinettist, Tänzer, Choreograph, Schauspieler
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Augsburg, Nürnberg, Bamberg, Coburg, Schwerin, Hamburg, Bremen, Prag, Würzburg, Rudolstadt, Bayreuth, Aschaffenburg, Frankfurt am Main
Dokumente
Biographische Informationen aus der WeGA
- ursprünglich Militärkapellmeister beim Königlich Bayerischen 3. Infanterie-Regiment „Prinz Karl von Bayern“ in Augsburg
- 1807/08 am Theater Nürnberg; nach dessen vorläufiger Schließung (22. Juni 1808) von Heinrich Cuno für Bamberg engagiert
- 1808/09 gemeinsam mit Dem. Macco (wohl eine Schwester, evtl. Jette Macco?) sowie mit Dem. Haier (später Mad. Macco) unter Direktor Heinrich Cuno am Theater Bamberg (Spielzeit 25.09.1808 bis 8.01.1809) mit Abstechern nach Coburg (22.11.1808 bis 12.02.1809), beide als Tänzer und Darsteller; für diese Gesellschaft komponierte E. T. A. Hoffmann Ballettmusiken in Zusammenarbeit mit Macco: Das Gelübde, Allegorie von Cuno (AV 37, Bamberg 16./23. Oktober 1808, Coburg 22.11.1808), Arlequin (AV 41; fraglich, welches von Maccos Balletten gemeint: Arlequins besondere Abenteuer, Bamberg 23. Dezember 1808 oder Arlequins Reise über den Blocksberg, Bamberg 1. Januar 1809; Aufführungsnachweise nach dem handschriftlichen Bamberger Theaterjournal), weitere Ballette von Macco: Der betrogene Alte oder Die verwandelten Liebhaber (Musik von Macco selbst, Coburg 17./21.01.1809), Arlequin und Pierot oder: Arlequins Leben, Tod und Erwachen (Coburg 5./12.02.1809)
- lebte danach offenbar getrennt von der Ehefrau: eine Schauspielerin Mad. Macco, geb. Heyer, debütierte am 18. September 1810 in München und reiste (von München kommend) am 15. November 1810 in Salzburg an; sie war 1812/13 in Graz engagiert (möglicherweise identisch mit Caroline, geb. Heyer, 1790–1824, die 1813/14 in Graz August Röckel heiratete?)
- gab am 29. März 1812 ein „declamatorisch-musikalisch-dramatisches Concert“ in Güstrow (vermutlich dort Anstellung in der Gesellschaft von Wilhelm Breede)
- danach offenbar kurzzeitig bei der Gesellschaft Carl Becker in Schwerin angestellt, dort am 24. Februar zu seinem Benefiz u. a. Der Zwerg aufgeführt
- 1813 für einige Monate am Theater Hamburg angestellt, dort wurde am 23. Juli und 3. August 1813 sein Ballett Arlequins Reise auf [sic] den Blocksberg aufgeführt
- 1814 kurzzeitig in Bremen unter August Pichler (dort wurde am 6. Januar ein patriotisches Schauspiel Die Einweihung der Landwehrfahne mit einer Ouvertüre von Macco gegeben)
- im Sommer 1814 erste Auftritte am Prager Ständetheater als Klarinettist (19. Juli) und Tänzer (von Hamburg kommend); vgl. Allgemeiner Deutscher Theater-Anzeiger, hg. von Daniel Gottlieb Quandt, Prag, Jg. 4 (1814), Nr. 39, S. 154; ab Oktober 1814 auch im Schauspiel tätig (am 28. Oktober Titelrolle in Ludwig der Springer von Gustav Hagemann), seltener (außerhalb des Balletts) im Musiktheater (u. a. laut Webers Notizen-Buch am 23. Juni 1815 in Babylons Pyramiden), choreographierte diverse Ballett-Divertissements
- Oktober 1815 am Nürnberger Theater, gab Nebenrollen und „arrangirt kleine Kinderballets recht artig“; vgl. Theater-Zeitung, Wien, Jg. 8, Nr. 89/90 (21. Oktober 1815), S. 318
- gastierte in der Wintersaison 1815/16 am Theater Augsburg unter Direktorin Caroline Müller
- in der Wintersaison 1816/17 am Augsburger Theater unter Direktor Karl Hain engagiert
- Februar bis Juni 1817 Gastauftritte am Theater Würzburg, dort kamen folgende einaktigen Werke/Choreographien Maccos zur Aufführung: Der Zwerg (komisches pantomimisches Ballett, Musik von Macco, 26. Februar und 5. Mai), Proteus oder Der Mann in vielerlei Gestalten (Lustspiel mit Musik und Tanz, 3. März), Der Jahrmarkt oder Der Jude in der Klemme (großes pantomimisches Divertissement, Musik von Macco, 26. März, 7. und 25. April), Die Feuersbrunst oder Der Schneider und der Chevalier (großes komisches pantomimisches Ballett, Musik von Macco, 17. und 18. April), Die unvermuthete Zusammenkunft oder Der neugierige Wirth (pantomimisches Ballett, 23. April), Die listigen Mädchen oder Eins neckt das andere (Divertissenment-Ballett, 16. Mai), Der Kosak und der Schulmeister (Divertissement-Ballett, 4. und 11. Juni); dort noch für den 9. September eine Konzert- und Ballettaufführung angekündigt
- Winter 1817/18 am Kurfürstlichen Theater in Hanau, dort wurden seine Ballette Der Kosak und der Schulmeister (28. November), Arlekins Reise über den Blocksberg (11. Februar zu seinem Benefiz, Wiederholung 15. Februar) und Der Zwerg (21. Februar) aufgeführt, außerdem seine Schauspielmusik zum Lustspiel Der Mann in vielerlei Gestalten (21. November)
- Juni 1818 bis Juni 1819 mit dem Mainzer Nationaltheater in Wiesbaden und Mainz
- August/September 1819 mit der Gesellschaft von Sophie Walther in Rudolstadt (dort auch F. Macco in Kinderrollen)
- Anfang 1820 am Theater Würzburg angestellt, dort kamen folgende Werke/Choreographien Maccos zur Aufführung: [Proteus oder] Der Mann in vielerlei Gestalten (Lustspiel mit Musik und Tanz, 19. Januar), Der gefoppte Alte oder Die verwandelten Liebhaber (komisches pantomimisches Ballett, 21. und 25. Februar), Arlequin mit dem Zaubergürtel oder: Arlequins Leben, Tod und Wiedererwachen (großes pantomimisches Ballett, Musik von Macco, 11. April und 11. Mai)
- Mai bis Herbst 1820 am Theater Bamberg (mit Abstechern nach Aschaffenburg Juni bis August 1820 und Bayreuth September 1820), dort kamen folgende Werke/Choreographien Maccos zur Aufführung: Der Zwerg (pantomimisches Divertissement, Bamberg 16. Mai, Aschaffenburg 9. Juni, Bayreuth 11. September), Der Mann in vielerley Gestalten (Lustspiel, Bamberg 28. Mai), Der neugierige Wirth oder Die unvermuthete Zusammenkunft (komisch-pantomimisches Ballett, Bamberg 28. Mai, Aschaffenburg 16. Juni), Talent-Proben (Schauspiel mit Musik und Tanz, Bayreuth 11. September); von dort im September oder Oktober abgegangen nach Aschaffenburg
- Juni 1822 bis Juli 1823 am Theater Braunschweig dokumentiert, dort Schauspieler und Tanzlehrer
- 1823/24 am Theater Frankfurt/Main, dort Aufführungen seiner Ballette Der Zwerg (29. Januar 1824), Der Kosak und der Schulmeister (9. November 1824); seine schauspielerischen Leistungen wurden kritisiert, aber als Tanzschulmeister und Choreograph von Kinderballetten wurde er gelobt; im November 1824 auch in Hanau dokumentiert
- Ende 1826 Aufführungen von Kinderballetten unter Maccos Anleitung am Theater Königsberg (u. a. Der geprellte Gärtner oder Der Zwerg)
- ein Schauspieler Macco (derselbe?) war 1828 bis 1830 am Theater in Aachen
- 1831/32 Gastspiel des Ballettmeisters Macco am Augsburger Theater unter Direktor Johann Weinmüller
- fragliche Zuordnung
- Ein Tanzlehrer und Schauspieler Johann Friedrich(!) Macco ist 1830 in Nürnberg bezeugt (vgl. 16. Jahresbericht der Maximilians-Heilungsanstalt für arme Augenkranke in Nürnberg von 1830, S. 10 und 28: Augenbehandlung im Januar/Februar 1830, demnach 44 Jahre alt). Er verließ das Nürnberger Theater im Herbst 1834 (vgl. die Allgemeine Zeitung von und für Bayern Jg. 1, Nr. 277 vom 4. Oktober 1834, S. 1164) und starb im März 1835 in Nürnberg (vgl. die Todesanzeigen in: Allgemeine Zeitung von und für Bayern Jg. 2, Nr. 92 vom 2. April 1835, S. 372 sowie Allg. Theater-Chronik 1835, Nr. 33, Unterhaltungsblatt, S. 3). Offenbar ist er mit jenem Macco identisch, der zuvor am Theater Nürnberg die Choreographien der Zigeunertänze in Webers Preciosa eingerichtet hatte (vgl. Theaterzettel vom 26. Dezember 1825 und 27. März 1826). Es ist zu vermuten, dass es sich um dieselbe Person wie die oben genannte handelt (die sich dann andere Vornamen zugelegt hatte bzw. im privaten Bereich andere Rufnamen bevorzugte, als auf der Bühne), es ist aber auch nicht gänzlich auszuschließen, dass zeitgleich zwei verschiedene Tänzer, Tanzlehrer und Schauspieler Macco aktiv waren. Im letzteren Fall wäre auch das o. g. Gastspiel in Augsburg 1831/32 evtl. dem Nürnberger Johann Friedrich Macco zuzuordnen. Als Eltern des Johann Friedrich Macco (= Carl Ferdinand Macco?) sind der Nürnberger Oberappellationsgerichts-Advokat Johann Peter Macco (1749–1826) und dessen Frau Barbara Frederike Macco anzunehmen.