Projektbeschreibung

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Über die Carl-Maria-von-Weber-Gesamtausgabe (WeGA)

Die WeGA ist eine von der Akademie der Wissenschaften und der Literatur (Mainz) geförderte Unternehmung mit dem Ziel, bis zum 200. Todestag Webers im Jahr 2026 seine sämtlichen Kompositionen, Briefe, Tagebücher und Schriften in einer wissenschaftlich-kritischen Gesamtausgabe vorzulegen. Die Ausgabe wurde geplant mit 56 Notenbänden einschließlich Kritischer Berichte, 10 Bänden Briefe, ca. 8 Bänden Tagebücher, 2 Bänden Schriften, einem Werkverzeichnis sowie mehreren Dokumentenbänden. Alle genannten Textteile (d. h. ausschließlich der Notentexte) werden als Digitale Edition publiziert. Eine spätere gedruckte Publikation dieser Textteile ist geplant, gegenwärtig sind diese Pläne aber noch nicht konkretisiert. Die WeGA wird herausgegeben von Prof. Dr. Gerhard Allroggen, Editionsleiter der Ausgabe ist seit 2006 Prof. Dr. Joachim Veit, die Projektleitung hat seit 2022 Prof. Dr. Antje Tumat inne. Erarbeitet wird die WeGA an zwei Arbeitsstellen, eine davon in der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz und eine weitere am Musikwissenschaftlichen Seminar Detmold/Paderborn . Parallel zur Ausgabe erscheint seit 1993 die Reihe Weber-Studien.

Hauptamtliche Mitarbeiter*innen der Ausgabe sind Dr. Markus Bandur (100%), Dr. Solveig Schreiter (75%) und Frank Ziegler (100%) in Berlin sowie Peter Stadler M.A. (100%), Salome Obert M.A. (65%) und Dr. Andreas Friesenhagen (65%) in Detmold. An der Briefausgabe ist Eveline Bartlitz (Berlin) als freie Mitarbeiterin beteiligt; die Tagebuchausgabe wird von Dagmar Beck (Berlin, seit ihrem Eintritt in den Ruhestand ehrenamtlich) betreut. Prof. Dr. Joachim Veit (Detmold) nimmt nach seinem Eintritt in den Ruhestand 2022 weiterhin die Aufgabe des Editionsleiters wahr, An der Werkausgabe, die von Schott Music in Mainz verlegt wird, arbeiten auch externe Bandherausgeber*innen mit.

Die Inhalte von Weber Digital (WeGA Digital)

Mit ihrem am 4. Mai 2011 gestarteten neuen Web-Auftritt hat die Weber-Gesamtausgabe schon während der laufenden Arbeit an der Edition der Briefe, Tagebücher und Schriften Carl Maria von Webers (und während der parallelen Arbeit an den Notenbänden) begonnen, ihre Bestände und ihre bislang gesammelten Informationen für die interessierte Öffentlichkeit und die Fachkollegen zu öffnen. Im Bereich wissenschaftlicher Gesamtausgaben war dies sicherlich ein ungewöhnlicher Schritt, gilt es doch nach wie vor als ratsam, Editionen erst dann zu publizieren, wenn möglichst auch die letzte offene Frage geklärt ist – was prinzipiell nie der Fall ist, da wissenschaftliche Erkenntnis gewöhnlich in neue, unbeantwortete Fragen mündet. Wer zu früh publiziert, setzt sich damit der Gefahr aus, Blößen und eigenes Unwissen zu zeigen oder auch einfach nur „Unfertiges“ preis zu geben bzw. noch vorhandene Lücken deutlich sichtbar zu machen. Umgekehrt führt das Streben nach Überperfektion leider allzu oft dazu, dass bestimmte Editionsergebnisse nie dieses Licht der Öffentlichkeit erreichen und wertvolle Informationen für weitere Forschungen verloren gehen.

Als die WeGA mit ihrem Web-Auftritt gewissermaßen ihre „Werkstatt“ öffnete, war sie sich der damit verbundenen Gefahren durchaus bewusst, begriff das Transparent-Machen ihrer Arbeiten aber auch als doppelte Chance: Zum einen haben externe Wissenschaftler und die Öffentlichkeit damit die Möglichkeit, frühzeitig an die Erkenntnisse der WeGA anzuknüpfen, zum andern hoffte die Ausgabe aber auch, so zu einer neuen Kultur des offenen, kooperativen wissenschaftlichen Miteinanders beizutragen und gleichzeitig selbst davon zu profitieren. Die neuen Medien schaffen nicht nur neue Möglichkeiten für die wissenschaftliche Forschung, sie führen – z.B. durch überraschend sich zeigende Querverbindungen – zu neuartigen, oft nur im Verbund vieler Partner fruchtbar zu beantwortenden Fragestellungen. Die Techniken zur Vermittlung von Wissen über dieses Medium sind sicherlich nach wie vor noch in den Anfängen, und auch die WeGA-Website ist eine, die (auch aufgrund beschränkter personeller Ressourcen) erst allmählich die in ihrer Materialien verborgenen Inhalte und Möglichkeiten ausfalten kann. Im Laufe der Jahre hat sich aber auch gezeigt, dass dieser manchmal vielleicht problematische offene Blick in die Werkstatt viele unserer Nutzer*innen animiert hat, Rückmeldung zu geben, Fehler korrigieren zu helfen oder vielerlei zusätzliche Informationen – gerade im Bereich der Prosographien – zur Verfügung zu stellen, die wir selbst kaum hätten finden können. Es sei daher hier auch ein herzliches Wort des Dankes für diese vielen Rückmeldungen gesagt und zugleich darum gebeten, uns weiterhin beim Ausbau der Informationen zu unterstützen und uns das freundliche Verständnis dafür zu bewahren, dass wir an vielen Stellen noch Unfertiges, manchmal für uns mit vertretbarem Aufwand auch nicht zu Klärendes präsentieren können.

Grundsätzliches zu den Bearbeitungsstadien der Texte

Alle auf dieser Website erscheinenden Texte sind nach den Richtlinien der Text-Encoding-Initative (TEI) in der Version P5 codiert (notwendige eigene Erweiterungen der Schemata sind dokumentiert, vgl. dazu die Technische Dokumentation). Während etliche Texte gleich von Anfang an so erfasst wurden, sind andere (etwa die Texte der Brief- und Tagebücher) nachträglich auf diese Codierungsform umgestellt worden. Ziel der Website ist es, Texte, sobald sie in einer vertretbaren Basiserfassung vorliegen, für die interne Arbeit der Mitarbeiter der Gesamtausgabe und gleichzeitig für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die verschiedenen Stadien bei der Erarbeitung der Texte sind jeweils bei den Texten (in den Übersichten jeweils nach der Identifikationsnummer) kenntlich gemacht: Reine, so noch nicht zitierfähige Basis-Erfassungen sind dem Zusatz „in Bearbeitung“ versehen. Texte, die bereits einen Korrekturdurchgang hinter sich haben und zumindest im Basistext zitierfähig sein sollten, erhalten den Zusatz „Kommentar in Bearbeitung“. Schließlich sind die wirklich freizugebenden Texte mit dem Zusatz „bearbeitet“ versehen, der allerdings nicht zwingend bedeutet, dass bereits alle kommentarbedürftigen Stellen wirklich vollständig geklärt werden konnten. (Inzwischen können die Objekte auch nach diesen drei Kategorien des Dokumentenstatus’ mit Hilfe des Suchfilters vorsortiert werden.)

Fehlende Kommentare hängen zum Teil auch damit zusammen, dass bestimmte Erläuterungen direkt aus den Textauszeichnungen abgeleitet werden könnten, deren Zuordnung oder die technische Umsetzung der Anzeige aber bei einigen Kategorien noch nicht erfolgt ist (dies betrifft z. B. die Zuordnung von Rollennamen zu Werken). Ohnehin sei darauf verwiesen, dass sich ggf. in der alternativ einschaltbaren XML-Anzeige der Texte weiterführende Informationen befinden können, die in der Oberfläche nicht angezeigt werden.

Die einzelnen Textsorten sind dabei unterschiedlich tief erschlossen. Grundsätzlich haben bei den Erschließungsarbeiten die Weberschen Primärtexte Vorrang; Briefe, Tagebücher und Webers eigene Schriften sind dabei im Fokus der Kommentierung.

Webers Korrespondenz und andere enthaltene Briefe

Weber, der alleine in der Zeitspanne, in der er Tagebuch führte (1810–1826), nahezu 6.000 Briefe geschrieben hat (von denen allerdings ca. zwei Drittel als verloren gelten müssen), steht im Mittelpunkt der elektronischen Ausgabe der Korrespondenz. Der Terminus „Weber: Korrespondenz“ wurde im Menü bewusst gewählt, auch wenn von den Antwortbriefen an Weber nur ein verschwindend kleiner Teil erhalten blieb. Häufig steht diese Korrespondenz in einem größeren Kontext, der dort, wo es möglich ist, jeweils mit erhellt werden soll. Dabei ist die Definition eines Schriftstücks als „Brief“ im gegenwärtigen Stadium der Edition noch nicht letztgültig gefasst; eigen- oder fremdschriftliche handschriftliche Zeugnisse (wie Quittungen, Abrechnungen, Erlasse, Verträge, amtliche Dokumente, Berichte, Notizen o.ä.), die früher mit in die „Korrespondenz“ integriert waren, sind inzwischen in die Rubrik „Dokumente“ überführt worden, wenn es sich nicht um Schriftstücke mit (persönlichem) Mitteilungscharakter handelt (im Falle von Aktenstücken wurden persönliche Anschreiben bei der Korrespondenz belassen, vgl. Filter. Prozessakten und Theaterakten sind ansonsten in der Rubrik „Dokumente“ zu finden). Die spezifischere Etikettierung der einzelnen Textgattungen und eine entsprechende Sortierfunktion gehören zu den gegenwärtigen noch nicht abgeschlossenen Arbeiten. Filterbar sind die Texte aber bereits nach den Dokumententypen „Brief“, „Albumblatt“, „Gästebucheintrag“, „Widmung“ sowie im Bereich amtlicher Schreiben nach „Eingabe“, „Vortrag“ bzw. „Weisung“.

Über die eigentliche Webersche Korrespondenz hinausgehend eröffnet der Eintrag „Briefe“ unter der Rubrik „Register“ eine Sicht auch auf weitere Briefe aus dem Umfeld der Weber-Forschung, die sich nach Schreiber, Empfänger, Schreib- oder Empfangsort chronologisch sortieren lassen. Hier sind insbesondere die Briefe des Vaters von Weber bzw. die Aktivitäten der verschiedenen Theatertruppen, in denen dieser als Mitglied oder Leiter tätig war, aufgenommen, ferner eine seit vielen Jahren von Eveline Bartlitz vorgenommene Auswertung des umfangreichen Briefwechsels, den der Weber-Forscher Friedrich Wilhelm Jähns führte und etliche im dem Kontext der Arbeit an den Bänden der Werkausgabe erschlossene Schreiben.

Noch nicht alle chronologisch aufgelisteten Briefe sind bereits mit Volltexten zugänglich. Die Wiedergabe der Texte von Webers erhaltenen Briefen ist zwar nahezu vollständig, speziell Gegen- und Drittbriefe sind aber erst lückenhaft bzw. teils auch nur mit einer kurzen Inhaltsangabe vertreten (vgl. die Anzeige „Brieftext nicht verfügbar“). Erschlossene Briefe (die durch Angaben im Tagebuch und in Briefen belegt sind) wurden ebenfalls als eigene Objekte angelegt (dieser Prozess ist noch in Gang) und mit den erhaltenen Informationen versehen (vgl. den Hinweis auf „Rückverweise“ im entsprechenden Apparat; in der Anzeige der Suchergebnisse können diese Briefe durch die Wahl des entsprechenden Filters ausgeblendet werden). Auf diese Art und Weise könnte allmählich ein weitgehend vollständiger Katalog der Briefe Webers entstehen, der verdeutlicht, wie bescheiden der Anteil erhaltener Brieftexte Webers ist.

Durch die freundliche Unterstützung der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz und einiger weiterer Bibliotheken war es außerdem möglich, bereits einen kleinen Teil der übertragenen Briefe auch durch ein Faksimile der jeweiligen Quelle zu ergänzen. Nach der breiteren Einführung der von etlichen Bibliotheken schon genutzten iiiF-Technologie soll diese Anzeige weiter ausgebaut werden.

In jüngerer Zeit wurden die Filtermöglichkeiten der Briefe um eine Anzeige undatierter Briefe, um eine Sortierung nach Bibliotheken und einen etwas feingliedrigeren Zeitstrahl (vgl. „Chronologie“) ergänzt, eine Filterung nach Briefen mit Faksimile ist im Aufbau. Infolge der durchgängigen Codierung der korrespondenzspezifischen Metadaten im Correspondence Metadata Interchange Format (CMIF) sind sämtliche Weber-Briefe auch über das correspSearch-Portal der BBAW auffindbar.

Webers Tagebuch

Weber Digital enthält korrespondierend zu den Briefen unter dem Menüpunkt „Weber Tagebücher“ die vollständigen Tagebuchtexte der von Dagmar Beck übertragenen und in TEI P5 eingerichteten Jahrgänge 1810 bis 1826. Diese Einträge lassen sich nach Jahren bzw. Monaten sortieren und sind augenblicklich tageweise abzurufen. Eine zusätzliche, wochen- oder monatsweise Sicht (ergänzt um die bereits verfügbaren Faksimiles der Originale) wird später hinzutreten.

Eine besondere Herausforderung stellen im Tagebuch die zahlreichen Angaben zu Einnahmen und Ausgaben Webers dar. Sie sind von Weber nur teilweise mit den jeweiligen (und häufig unterschiedlichen) Kürzeln für die Münzformen als Rubrik- oder Einzelbezeichnung versehen. Vom Herausgeber wurden hier zur Verdeutlichung jeweils fehlende Angaben ergänzt, die in der Darstellung im Grausatz erscheinen. Die noch in Arbeit befindlichen Kommentare enthalten augenblicklich für etliche Jahrgänge bereits Angaben zu erwähnten Personen, Werken und Orten sowie vereinzelt notwendige textkritische Anmerkungen. Für die Einbindung bzw. Darstellung der weiteren Kommentare und die geplante Anbindung der Digitalisate des Tagebuchs werden gegenwärtig Konzepte entwickelt.

Webers Schriften und weitere Schriften

Nach einer eingehenden Diskussion zu Beginn der Arbeiten haben sich die Mitarbeiter*innen der WeGA aufgrund der personenbezogenen Darstellung auf der Website unter dem Menüpunkt „Schriften“, nicht nur die Texte Webers, sondern alle, auch von anderen Autor*innen stammenden Schriften (d.h. Pressetexte wie Rezensionen und Aufführungsbesprechungen, literarische Texte, Gedichte usw.) unter dieser Rubrik zusammenzufassen und eine autorbezogene Anzeige zu ermöglichen. Zur Person Webers sind damit unter dem Menüpunkt „Weber Schriften“ die von ihm stammenden Texte erfasst. Dabei wurden zunächst nur die in zeitgenössischen Periodika publizierten Schriften Webers aufgenommen (darunter speziell die in Prag und Dresden erscheinenden Dramatisch-musikalischen Notizen); inzwischen sind aber sämtliche seiner Texte auf der Website erfasst, auch die Fragmente aus Tonkünstlers Leben. Diese Texte sind momentan meist noch in der Form ihrer ersten Veröffentlichung wiedergegeben, die Aufarbeitung der in vielen Fällen noch existierenden originalen Entwürfe des Komponisten ist durch Solveig Schreiter im Gang. Sofern diese Texte nur einzelne Varianten aufweisen, werden diese in den Kritischen Apparat integriert, ggf. aber auch stärker abweichende Texte in zwei (oder mehr) Fassungen wiedergegeben. Die frühere Nummerierung aus Georg Kaisers Sämtlichen Schriften von Carl Maria von Weber (Berlin und Leipzig 1908) konnte aufgrund abweichender Zuschreibungen und Klassifizierungen sowie neu ermittelter Texte nicht beibehalten werden.

Unter dem Menüeintrag „Register“ sind im Punkt „Schriften“ andererseits alle zeitgenössischen Pressetexte bzw. Schriften anderer Autor*innen aufgelistet, die bisher im Rahmen der Editionsarbeiten in TEI P5 erfasst und ausgezeichnet wurden. Bei diesen inzwischen mehr als 3.000 Texten handelt es sich vornehmlich um Aufführungsbesprechungen und Rezensionen, die für die Kommentierung der übrigen Texte, bezüglich der in den Notenbänden der WeGA veröffentlichten Werke oder zur Erhellung des Wirkens von Weber von Interesse sind. Schwerpunkte der Auswertung bildeten dabei die Dresdner Abend-Zeitung, die verschiedenen Berliner Zeitungen, die Kaiserlich Königlich privilegirte Prager Zeitung, das Morgenblatt für gebildete Stände und die Zeitung für die elegante Welt. In besonderer Weise wurden Aufführungsbesprechungen zu den drei großen Opern Webers, Freischütz, Euryanthe und Oberon, berücksichtigt, die damit die Rezeptionskapitel der entsprechenden Bände der Werkausgabe ergänzen bzw. entlasten.

Auch bei diesen Schriften sind inzwischen Filtermöglichkeiten nach Personen, Werken, Orten und Periodika, aber auch nach Dokumententyp (z.B. „Aufführungsbesprechung“, „Biographisches“, „Historische Berichte“, „Konzertanzeigen“, „Literatur“, „Werkrezensionen“) möglich, ferner können unpublizierte, nur handschriftlich überlieferte Texte separiert werden.

Webers Werke und Werke anderer Komponisten und Schriftsteller

Die Rubrik „Weber-Werke“ wird langfristig das neue, von Frank Ziegler und Peter Stadler erarbeitete Verzeichnis der Werke Carl Maria von Webers enthalten. Augenblicklich dient sie vor allem dazu, die in den Texten genannte Werke zu identifizieren und die Basisdaten dazu zu liefern. Daher sind nur Werkverzeichnisnummer (auch die im Jähns-Verzeichnis genannte), ein standardisierter Titel, Komponist, Librettist/Textdichter und ggf. Widmungsempfänger sowie Entstehungsdatum genannt.

In den Texten erwähnte musikalische oder literarische Werke Dritter werden in der Regel hier nur aufgenommen, wenn sie mehrfach in den Texten erwähnt sind.

Filterbar sind die Suchergebnisse im Bereich „Werke“ zur Zeit nach Komponist, Librettist, Textdichter und Widmungsempfänger. Der Reiter „Rückverweise“ erlaubt es, sämtliche Erwähnungen eines Werks von Weber oder anderer Autor*innen in den unterschiedlichsten Dokumenten der Website nachzuverfolgen (sofern die Werke in den Texten bereits vollständig ausgzeichnet wurden).

Biographische Informationen zu Weber und zu weiteren Personen

Den Zugang zu Webers Korrespondenz, den Schriften, Tagebüchern und seinen Werken eröffnet auch der Menüpunkt „Weber“. Sämtliche Personeneinträge sind nach diesem gleichen Muster angelegt und erlauben so den gezielten Zugriff auf die Korrespondenz, die Schriften oder Werke des jeweils Genannten. Die Personen sind sowohl über das Register greifbar, werden in der Regel aber eher über die Suchfunktion aufgerufen. Im Falle Webers lässt sich in der Biographischen Kurzübersicht eine Erweiterte Biographie öffnen.

Die Personen und ihre „Netzwerke“ sind der Zentralpunkt der Website, daher auch die Auflistung ihrer „Kontakte“ (die Kontakte sind nach der Gewichtung in der Korrespondenz des Betrachteten angeordnet).

In der inzwischen über 10.000 Personen umfassenden Datenbank sind nicht nur die in Webers Texten erwähnten Personen aufgelistet, vielmehr gehen die Bestände zurück auf eine Initiative der Fachgruppe Freie Forschungsinstitute in der Gesellschaft für Musikforschung , die ins Jahr 2005 zurückreicht. Infolge dessen war auf der alten Website der WeGA eine sogenannte „fffi-Datenbank“ als Arbeitsinstrument für das Gesamtausgaben-Projekt eingerichtet worden. Den Grundstock der damaligen Sammlungen bildete die Personen-Datenbank der WeGA, hinzu kamen durch die freundliche Unterstützung von Kolleg*innen Personennamen aus dem Umkreis Schumanns (bereitgestellt von Bernhard Appel; Kürzel: SchEnd), zu fast 700 Cellisten des 19. Jahrhunderts (Christiane Wiesenfeldt, Kürzel: Wies), die Namensammlung des Bach-Instituts (Uwe Wolf, Kürzel: Bach) und zur Demonstration der Leistungsfähigkeit eines solchen Systems Personen mit den Anfangsbuchstaben A und B aus den Briefausgaben der Komponisten Ludwig van Beethoven (Kürzel: BGA), E.T.A. Hoffmann (HoB), Albert Lortzing (LoB) und Giacomo Meyerbeer MB) sowie aus Robert Schumanns Tagebuch (SchTb). Aufgrund unzureichender technischer Bedingungen wurde diese Datenbank später eingefroren, die vorhandenen Daten sind aber in die vorliegende Dokumentation mit übernommen worden, damit sie nicht verloren gehen. Daher resultiert die sehr unterschiedliche Dichte der biographischen Angaben zu einzelnen Personen, zu denen gelegentlich kaum mehr als der bloße Name vorhanden ist. Die ursprüngliche Herkunft der Personendaten bleibt unter der Rubrik „Datenherkunft“ zu erkennen. Für die Unterstützung bei der nachträglichen Ergänzung und Verlinkung von Personendaten aus dem Umfeld Bachs zur Datenbank „Bach digital “ danken wir Dr. Klaus Rettinghaus sehr herzlich. Außerdem ist an dieser Stelle den vielen Helfer*innen Dank zu sagen, die im Laufe der Jahre durch Informationen zu einzelnen Personen zur stetigen Verbesserung dieser Personendaten beigetragen haben.

Themenkommentare

Im Laufe der Kommentierungsarbeiten an Briefen, Tagebüchern und Schriften hat sich gezeigt, dass bestimmte Themen in diesen Texten häufig wiederkehren und – um Redundanz zu vermeiden – besser an zentraler Stelle erläutert werden sollten, so dass von der Einzelstelle aus einfachheitshalber dorthin verlinkt werden kann. Das Konzept dieser, vom Vorbild der Richard-Wagner-Briefausgabe angeregten Form sogenannter „Themenkommentare“ hatte die WeGA schon in einer frühen Phase der Editionsplanung ins Auge gefasst, aber erst Ende 2016 mit Version 3.0 der Digitalen Edition erstmals solche Überblickskommentare veröffentlicht. Seither sind 60 Themenkommentare entstanden (Stand 2023), die Detaileinträge aus den unterschiedlichsten Textkorpora mit einander verbinden und zugleich die Einzelstellenkommentare erheblich entlasten. Mit diesen teils längeren Beiträgen entstehen sukzessive auch Bausteine für eine neuartige digitale Erschließung von Webers Werk und Wirken.

Der Bedarf an Themenkommentaren ergibt sich aus den laufenden Kommentierungsarbeiten; einige Themen sind aber von Anfang an mit eingeplant worden. So sollen im Laufe der Arbeiten z.B. Webers Konzerttätigkeiten und seine Reisen behandelt werden, andererseits aber auch Themen wie die mehrfach gescheiterten Bemühungen um eine Anstellung in Berlin oder sein Verhältnis zum dortigen Intendanten Karl Graf von Brühl oder dem Generalmusikdirektor Gaspare Spontini beleuchtet werden. Einen Schwerpunkt bildeten bisher die Prager Jahre Webers, die anlässlich des 90. Geburtstags von Eveline Bartlitz im Dezember 2016 mit einer umfangreichen Dokumentation gewürdigt wurden – einschließlich eines detaillierten Spielplans der Jahre 1813 bis 1816 (soweit möglich mit Besetzungen und Aufführungsbesprechungen) und der ersten digitalen Veröffentlichung von Webers Prager Notizen-Buch.

Zur Rolle von Normdaten und anderen Identifikationsnummern in der WeGA

Die Verknüpfung der Daten und die Realisierung der personenbezogenen Darstellung des „Netzwerks“ der Texte basiert ganz wesentlich auf der Verwendung von Normdaten. Eine ausschließliche Verwendung der Gemeinsamen Normdateien (GND) war jedoch nicht möglich, da z.B. zahlreiche Personen aus dem Bereich Theater (Schauspieler*innen, Sänger*innen, übriges Theaterpersonal) bisher nicht in der GND erfasst sind. Das gilt ebenso für den Bereich der musikalischen Werke, während Ortsnamen inzwischen über „geoNames “ in einer für die WeGA ausreichenden Form identifiziert sind. Aufgrund dieser Lücken hat die WeGA interne Identifikationsnummern eingeführt, um die unterschiedlichen Objekte verknüpfen zu können (diese, mit dem Buchstaben A beginnenden siebenstelligen Nummern sind auch in den bereitgestellten Links zu den jeweiligen Objekten eingebettet). Wo vorhanden, wird aber zusätzlich auf Normdaten (GND, VIAF) verwiesen, da dies speziell im Falle der Personen zugleich die Nutzung der „GND Beacon“-Technik erlaubt, um externe Ressourcen einbinden und so die Biogramme entlasten zu können.

Auf den eigenen IDs der WeGA beruht die Möglichkeit, für alle Objekte durch die sogenannten „Rückverweise“ sämtliche Erwähnungen eines Begriffs oder Namens im jeweiligen Kontext sichtbar und zugänglich zu machen bzw. die Objekte bei den Personen nach den verschiedenen vergebenen Kategorien zu ordnen. Auf dieses mächtige Instrument zur Auswertung der Texte (über die sukzessive ausgebaute Suche hinaus) sei hier ausdrücklich hingewiesen.

Die Rubrik „Aktuelles“

In der Rubrik „Aktuelles“ finden sich die chronologisch geordnet die Neuigkeiten aus der Arbeit der WeGA bis zurück zur Einrichtung der allerersten Website im Jahr 2003. In diesen Informationen zu Ergänzungen oder Neuerungen auf der Website (einschließlich der jeweiligen Release-Nachrichten), zur Arbeit an oder dem Erscheinen von Bänden der WeGA, zu Veranstaltungen, Fundstücken, neu auftauchenden Briefen oder Handschriften, sowie allerlei Neuigkeiten rund um die Arbeiten an der Gesamtausgabe kann wiederum nach Zeit, Personen, Werken und Orten gefiltert werden. Insbesondere die technische Weiterentwicklung der Website und die Veröffentlichung weiterer Inhalte sind in den jeweiligen Release-Nachrichten (zugänglich unter der Suche) dokumentiert.

Sonstiges

Die Website wird unter dem Reiter Projekt ergänzt durch eine Bibliographie sowie eine digitale Version der Editionsrichtlinien zu den Musikalischen Werken (als 2008 kumulierte Version der ursprünglichen Richtlinienversion von 1994, der Addenda und Corrigenda aus dem Jahr 1997 und der 2000 erschienenen Publikation in den Editionsrichtlinien Musik in einer neuen, dem elektronischen Medium adäquateren Form und ergänzt 2015 und 2022) und zu den publizierten Texten. Letztere sind gegenwärtig nicht auf dem aktuellen Stand, da eine neue Publikation in TEI-kompatibler Form (ODD) erarbeitet wird.

Auf der Website konnten bislang auch einige digitale Sonderpublikationen veröffentlicht werden, die auf der Seite Sonderpublikationen gelistet sind.

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