Sonntag, 2. Februar 1812
Weimar
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d: 2t Sonntag. Früh Abschied vom Herzog*. Visiten
gemacht. Mittag zu Hause. Strümpfe und Wäsche
für meine Lieder in Gotha
Nachtische bey der Hof:‡ Schoppenhauer, Sie ist die Verfaßerin
von Fernow[s] Leben*. Abends das Concert bey Hofe*.
alles ging gut*, und gefiel außerordentlich, unsere
Variat: musten wiederhohlt werden die Großfürstin
sprach lange mit mir erlaubte mir Ihr etwas zu dediciren*.
Abends noch zu Hause.
Apparat
Verantwortlichkeiten
- Übertragung
- Dagmar Beck
- Kommentar
- Dagmar Beck; Frank Ziegler
Überlieferung
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Textzeuge: Berlin (D), Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz (D-B)
Signatur: Mus. ms. autogr. theor. C. M. v. Weber WFN 1Provenienz
- Umwandlung der Dauerleihgabe in eine Schenkung durch Hans-Jürgen Freiherr von Weber am 15. November 1986
- bis 1986 in Familienbesitz (seit 1956 bereits als Dauerleihgabe in der Berliner Staatsbibliothek)
Textkonstitution
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„den“sic!
Einzelstellenerläuterung
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„… Früh Abschied vom Herzog“Wohl eher der sich in Weimar aufhaltende Herzog von Sachsen-Gotha als jener von Sachsen-Weimar, den Weber im abendlichen Konzert gesehen haben dürfte.
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„Hof:“Abk. von „Hofräthin“.
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„… Verfaßerin von Fernow s Leben“Carl Ludwig Fernow’s Leben, hg. von Johanna Schopenhauer, Tübingen: Cotta 1810.
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„… Abends das Concert bey Hofe“Konzert anlässlich des Geburtstages des Erbprinzen im großen Saal des Weimarer Residenzschlosses. Goethe, der das Konzert offenbar besuchte, hielt in seinem Tagebuch fest: „Abends Hofkonzert. | V. Weber und Bärmann.“; vgl. Johann Wolfgang Goethe, Tagebücher, Bd. 4,1 (1809–1812), hg. von Edith Zehm, Sebastian Mangold und Ariane Ludwig, Stuttgart und Weimar 2008, S. 313.
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„… Hofe . alles ging gut“Carl Bertuch vermerkte in seinem Tagebuch: „Abends SchloßConcert. Weber u. Bärmann spielten, jeder ein Concert, (v. Webers Compositionen) u. den‡ Variationen | Bärmann nicht die Fülle des Tons von Hermbstedt, aber mehr Geschmack. – | Weber größerer Compositeur als Clavierspieler, wo man lezte Vollendung vermißt“; vgl. Wielands Briefwechsel, Bd. 18/2, hg. von Klaus Gerlach und Uta Motschmann, Berlin 2005, S. 326. Demnach müßten neben den Silvana-Variationen das erste Klavierkonzert und eines der Konzertwerke für Klarinette erklungen sein.
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„… mir Ihr etwas zu dediciren“Weber widmete ihr 1812 seine erste Klaviersonate C-Dur.