Carl Maria von Weber an Adolph Martin Schlesinger in Berlin
Prag, Samstag, 9. März 1816
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Kontext
Absolute Chronologie
Vorausgehend
- 1816-02-24: an Fröhlich
- 1816-03-05: von Poißl
Folgend
- 1816-03-16: an Danzi
- 1816-03-13: von Rohde
Korrespondenzstelle
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- 1816-01-26: an Schlesinger
- 1816-02-05: von Schlesinger
Folgend
- 1816-09-17: an Schlesinger
- 1816-03-24: von Schlesinger
P. P.‡
In gröster Eile um die Post nicht zu versäumen habe ich die Ehre Ihnen Ihr verehrtes vom 5t Februar zu beantworten. Vor allem muß ich ein bischen mit Ihnen zanken, daß Sie manchmal Ihre Briefe durch so langsame Gelegenheit schikken. diesen Brief vom 5t‡ Februar erhalte ich in diesem Augenblike d: 9t März!!! — —
Die Manuskripte den H: Gänsbachers betreffend* berufe ich mich auf einen Brief vom 16t Sept. 1815. wo 3 Werke für 15t Fried:dor angeboten wurden. das 3t Heft von Körner‡ werden Sie noch in diesem Monate erhalten. von Liedern will ich ein Heft zusamen suchen. unter andern habe ich, die Temperamente beym Verluste der Geliebten, in 4 Gedichten von Gubitz componirt. das gäbe 1 Heft. und 1 Heft, Romanzen und Lieder*. für 20 Frieddor zusamen. Es ist mir sehr lieb daß Sie endlich nun auch meine andern Arbeiten vornehmen, und ich bitte Sie ja die Hymne nicht zu vergeßen. die Ex. des 2t Heftes erwarte ich baldigst. Ich freue mich darauf Sie in diesem Frühjahr zu sehen, wo man mündlich mehr abmachen kann als mit dem umständlichen Schreiben.
Verzeihen Sie meine Eile, empfehlen Sie mich allen Bekannten, und erlauben Sie daß ich mich nenne Ihren ergebenen Freund vWeber. Prag d: 9t März 1816.
Apparat
Zusammenfassung
beklagt langsamen Briefgang; bezieht sich im Hinblick auf Gänsbachers Manuskripte auf seinen Brief vom 16. Sept. 1815; verspricht Heft 3 der Körner-Lieder noch in diesem Monat zu schicken und bietet Temperamente sowie Lieder- und Romanzenheft an; hofft, ihn im Frühjahr zu sehen
Incipit
„In gröster Eile um die Post nicht zu versäumen“
Verantwortlichkeiten
- Übertragung
- Eveline Bartlitz; Joachim Veit
Überlieferung
-
Textzeuge: Prag (CZ), Literaturarchiv des Denkmals des Nationalschriftums (CZ-Ps)
Signatur: Morawetz I 4025, Regal 11/D/17Quellenbeschreibung
- 1 Bl. (2 b. S. einschl. Adr.)
- Siegelrest
- am Rande der Adressenseite Verlagsvermerk (Tinte): „C. M. v. Weber | Prag, den 9ten Maerz | 1816“
Provenienz
- Stargardt Kat. 252 (1925), Nr. 87a (ohne genaues Datum)
- Henrici Kat. 80 (29./30. Nov. 1922), Nr. 634
- Heck, V.A.: Kat. 11, Nr. 779
Textkonstitution
-
„… 5 t“dreifach unterstrichen
Einzelstellenerläuterung
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„P. P.“Abk. von „praemissis praemittendis (nach Vorausschickung des Vorauszuschickenden / man nehme an, der gebührende Titel sei vorausgeschickt)“.
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„… Manuskripte den H: Gänsbachers betreffend“Bei Schlesinger in Berlin wurden nachfolgend folgende Werke Gänsbachers publiziert: Adagio et Variations pour Pianoforte et Violoncelle obligé (VN: 270, erschienen 1817), Grand Divertissement pour le Pianoforte à 4 mains (VN: 494, erschienen im Januar 1819), Vier deutsche Lieder für eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte (VN: 549, erschienen im Mai 1819). Im Brief an Gänsbacher vom 4. August 1816 ist allerdings neben den Liedern von Quartetten (für Singstimmen?) und einer Phantasie die Rede.
-
„… 1 Heft, Romanzen und Lieder“Balladen und Lieder op. 47.