Friedrich Wilhelm Jähns an Moritz Fürstenau in Dresden
Dresden, Mittwoch, 17. August 1864

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Mein hochgeehrter Freund.

Auf alle Fälle schreibe ich diese Zeilen. Zuvörderst um Ihnen für Ihre wiederholte große Güte zu danken, mit der Sie mir diesmal ein ganz besonderes Zeichen Ihres Vertrauens gegeben haben, dadurch, daß Sie mir die Euryanthe zu so umfassender Benutzung erlaubten*, welche hiebei, wohl durchgearbeitet, unverletzt nicht nur, sondern im Gegentheil mit einigen kurzen Notizen versehen, zurückerfolgt. Die deshalb von mir ausgestellte Quittung bitte ich entweder heut bis 2 Uhr in den Ring gefälligst senden, oder Weber gelegentlich schicken zu wollen, von dem ich sie dann erhalten werde. Wenn Sie heut nicht dazu kommen sollten, die Donna Diana* herauszusuchen, so bitte ich senden Sie dieselbe mir doch bald, damit ich das Nöthige damit vornehme; auch könnten Sie dazu vielleicht die Euryanthen-Quittung legen. — Senden | Sie mir nur bald überraschende neue Weber-Funde — so würde ich sprechen, wenn dies nicht unmäßig ungezogen wäre nach all’ Ihrer Freundlichkeit; darum aber bitte ich — geben Sie mir recht bald Aufträge für die Fortsetzung Ihres großen Werkes*, das bei Ihren vielseitigen andern Leistungen in Erstaunen Jeden setzen muß, der weiß, was zu dergleichen Arbeiten für eine Sammlung und namentlich kolossale Materialbeherrschung gehört.

Ihrer sehr verehrten Frau Gemahlin wie Ihnen mich auf das Herzlichste empfehlend alsIhr
dankbar verbundenster
F. W. Jähns.

Apparat

Zusammenfassung

dankt ihm für seine Unterstützung durch Überlassung des Euryanthe-Autographs; bittet um Rückgabe der Quittung vom 13. August (vgl. Weberiana Cl. X, Nr. 1150 Varia), bittet um Zusendung der Kopie zu Donna Diana

Incipit

Auf alle Fälle schreibe ich diese Zeilen

Überlieferung

  • Textzeuge: Dresden (D), Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek (D-Dl)
    Signatur: Mscr.Dresd.h47, Nr. 3

    Quellenbeschreibung

    • 1 Bl. (2 b. S. o. Adr.)

    Dazugehörige Textwiedergaben

    • Ortrun Landmann, Eveline Bartlitz, Frank Ziegler, Aus dem Briefwechsel Friedrich Wilhelm Jähns – Moritz Fürstenau. Eine Auswahl von Briefen und Mitteilungen der Jahre 1863–1885, in: Weber-Studien, Bd. 3, S. 106 (Nr. 5)

Textkonstitution

  • „Jeden“über der Zeile hinzugefügt

Einzelstellenerläuterung

  • „… zu so umfassender Benutzung erlaubten“Gemeint ist das Partitur-Autograph.
  • „… kommen sollten, die Donna Diana“Gemeint ist das Dresdner Schauspielmusik-Aufführungsmaterial.
  • „… die Fortsetzung Ihres großen Werkes“Wohl eine Anspielung auf Fürstenaus Vorarbeiten zum unvollendet gebliebenen dritten Band seiner Geschichte der Musik und des Theaters am Hofe zu Dresden. Das Material dazu übergab Fürstenau an Robert Prölss, wie der im Vorwort zu seiner Geschichte des Hoftheaters in Dresden. Von seinen Anfängen bis zum Jahre 1862, Dresden 1878, S. VIf. dargelegt hat.

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