Julius Joseph Maier an Friedrich Wilhelm Jähns in Berlin
München, Donnerstag, 2. Juli 1863

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verehrliche Zeilen v. 29t Juni. habe ich erhalten. Sie wünschen von mir den Namen eines Hr. von N. N., welcher sich die Werke C. M. v. Weber’s gesammelt habe und in München weile, zu erfahren. Mir ist ein solcher Mann unbekannt. Ich habe auch Umfrage gehalten, bis jetzt aber nichts erfahren können. Da Ihre baldige Abreise mir eine umgehende Antwort zur Pflicht macht, so theile ich Ihnen dies heute schon mit, werde aber meine Erkundigungen indessen fortsetzen.

Unsere Bibliothek besitzt (außer einigen jedenfalls längst in Ihren Handen befindlichen gedruckten Werken Webers) nur ein Webersches Autograph, welches freilich für München | specielles Interesse hat*. Es ist die Partitur einer hier componirten Arie:

Scena ed Aria dell’Opera Ines de Castro composta

per uso della Signora Harlas da Carl Maria

di Weber. Monaco 17‒22 Juli 1815.“

Welche freilich auch ziemlich allgemein gekannt ist.

Sie wissen, dass Weber mit der Familie Bärmann genau bekannt war u. dass er für den Vater unseres jetzigen Clarinettisten Bärmann zwei Concerte schrieb. Diese (oder eines derselben) besitzt Bärmann noch im Autograph.. Auch hierüber werde ich das Nähere vermitteln.

Vom 1t Aug. bis 1t September werde ich von München abwesend sein. Sie würden aber auch Ihre Zwecke während meiner Abwesenheit vollständig er|reichen können, wenn Sie sich an Hr. Bärmann adressiren, dessen hohes Interesse für Weber Ihnen die kräftigste und tüchtigste Mithilfe garantirt.

Was ich vor meiner Abreise in Ihrer Angelegenheit Neues erfahren sollte, werde ich in meinem an Sie adressirten Brief bei dem für mich vicarirenden Bibliotheksbeamten deponiren. Sollte Ihnen eine frühere Benachrichtigung erwünscht sein, so dürfen Sie mich nur in Kenntniß setzen, wohin ich etwa Poste restante schreibe sollte.

Ich wünsche Ihrem verdienstlichen Unternehmen, dass wir den noch unbekannten Weber-Sammler entdecken möchten!

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Indessen kann ich Sie nur meiner vollen Bereitwilligkeit zu jeder Beihilfe versichern und zeichne als Ew. Wohlgeboren hochachtungsvoll ergebener
Julius Jos. Maier
k. Conservator.
München 2t Juli
1863.

Apparat

Zusammenfassung

teilt ihm mit, dass er bisher nichts über einen Weberiana sammelnden Herrn in München erfahren konnte, wird sich aber weiter bemühen; die Münchener Bibliothek besitzt außer Drucken nur ein Autograph, und zwar die Szene und Arie aus Ines de Castro, was er aber vermutlich schon weiß

Incipit

verehrliche Zeilen v. 29t Juni habe ich erhalten

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Frank Ziegler

Überlieferung

  • Textzeuge: Berlin (D), Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung (D-B)
    Signatur: Weberiana Cl. X, Nr. 429

    Quellenbeschreibung

    • 1 DBl. (4 b. S. o. Adr.)
    • am Briefkopf Stempel: „an Jähns“ sowie Empfangsvermerk von Jähns (4. Juli 1863)

Textkonstitution

  • „im Autograph.“über der Zeile hinzugefügt

Einzelstellenerläuterung

  • „… für München specielles Interesse hat“Heute D-Mbs, Mus. ms. 1584.

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