Moritz Fürstenau an Friedrich Wilhelm Jähns in Berlin
Dresden, Montag, 2. Juni 1879

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Verehrter Freund!

Ihre Fragen will ich der Reihe nach beantworten:

1.) Bank giebt die Cantate nur im Clavierauszug heraus, also die Flötenstimme mit in denselben verarbeitet.

2.) So viel ich erfahren habe, erscheint die Cantate bei Kistner*.

3.) Ich bin im Besitz einer Abschrift Ihres Exemplares*; dieselbe hat Bank benutzt.

4.) Die Herzogin Maria Amalie war eine Schwester Friedrich August des Gerechten: geb. 10 Mai 1752, vermählt 29 Jan. 1769, ✝ 15 Novbr. 1828*.

5.) Die Königℓ Musikaliensammℓ besitzt folgende Textbücher von Don Juan:*

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a.) Gesänge aus dem Komischen Singspiel: Don Juan etc. 1803. Ohne Angabe des Ortes.

b.) Don Giovanni etc. Italienisch-deutsch. Dresda 1814.

c.) Gesänge aus Don Juan. Dresden. Die erste Aufführung deutsch unter Weber.

6.) Das von Ihnen gewünschte Textbuch vom Idomeneo besitzen wir nicht.

Aus London habe ich keine Antwort, doch ist dies kaum möglich, da sich meine Sendung dahin etwas verspätigt hat.

Könnte ich durch Ihre große Güte einmal Weber’s Song der Nurmahal aus Lalla Rookh zur Ansicht bekommen*. Das Musikstück soll nicht aus meinen Händen | gehen, darauf gebe ich Ihnen mein Ehrenwort!

Mit herzlichem Gruße
Ihr
treu ergebener
M. Fürstenau.

Mein Expedient hat auf dem Couvert statt Nr. 24 N. 34 als Ihre Wohnung angegeben, weshalb ich den Brief als unbestellbar zurückbekommen habe: doch etwas schwerfällig!

Apparat

Zusammenfassung

u. a. Antworten bezüglich der Kantate „Du, bekränzend uns’re Laren“

Incipit

Ihre Fragen will ich der Reihe nach beantworten

Überlieferung

  • Textzeuge: Berlin (D), Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung (D-B)
    Signatur: Weberiana Cl. X, Nr. 210

    Quellenbeschreibung

    • 1 DBl. (3 b. S. o. Adr.)
    • am Briefkopf nachträglicher Stempel: „an Jähns“; von Jähns nachträgliche Markierungen mit Rötel bzw. blauem Stift gesetzt

    Dazugehörige Textwiedergaben

    • Ortrun Landmann, Eveline Bartlitz, Frank Ziegler, Aus dem Briefwechsel Friedrich Wilhelm Jähns – Moritz Fürstenau. Eine Auswahl von Briefen und Mitteilungen der Jahre 1863–1885, in: Weber-Studien, Bd. 3, S. 145 (Nr. 61)

Textkonstitution

  • „1752“sic!
  • „1769“sic!
  • „1828“sic!

Einzelstellenerläuterung

  • „… erscheint die Cantate bei Kistner“Ausgabe mit neuem Text („Auf! hinaus ins frische Leben“) 1879 im Verlag Kistner, Leipzig (VN: 5448).
  • „… Besitz einer Abschrift Ihres Exemplares“Jähns besaß zwei Partiturkopien, von Jähns-Kopist I (D-B, Weberiana Cl. IV B, Mappe V, Nr. 887) und von Jähns-Kopist II (D-B, Weberiana Cl. III, Bd. 3, Nr. 60). Fürstenau verfügte über eine Kopie vom Jähns-Kopisten II (D-Dl, Mus. 4689-G-15).
  • „… , ✝ 15 Novbr. 1828“M. Fürstenau verwechselte die Schwester von Friedrich August I. mit dessen Ehefrau.
  • „… Textbücher von Don Juan :“Seit 1896 in der Königlichen Öffentlichen Bibliothek in Dresden; Signaturen: Lit. Ital. D. 1537 bzw. 1531 bzw. 1538; von der Kriegsauslagerung nicht zurückgekehrt.
  • „… Lalla Rookh zur Ansicht bekommen“Jähns besaß eine Abschrift der Komposition in der ergänzten Fassung von Ignaz Moscheles von der Hand des Komponisten Arthur Seymour Sullivan (D-B, Weberiana Cl. V, Mappe I A, Abt. 3, Nr. 27b).

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