Ernst Rudorff an Friedrich Wilhelm Jähns in Berlin
Köln, Montag, 26. Februar 1866

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Verehrtester Herr Musikdirektor! —

Nun naht sich ja allmählich die Euryanthenangelegenheit* ihrem hoffentlich glücklichen Ende, und so will ich es doch nicht versäumen, vor dem Abschluß der Akten nocheinmal bei Ihnen anzufragen, was Sie etwa noch als zu berücksichtigen, hinzuzufügen u. s. w. für wünschenswerth erachten. — Ich denke dabei hauptsächlich an zwei schriftliche Notizen Webers, die mir aus Ihrer Partitur oder sonst woher erinnerlich sind und die ich vielleicht bei dem Vorwort benutzen möchte; die eine über dramatischen Gesang, Tempo u. s. w. im Allgemeinen, die andre, so viel ich mich erinnere, speciell auf das Duett „hin nimm die Seele mein“ bezüglich. — Es wäre sehr liebenswürdig von Ihnen, wenn Sie das Betref|fende vielleicht Herrn Lienau übergeben, damit er es abschreiben lassen und mir zusenden könnte. — Haben Sie sonst noch etwas zu bemerken, so bitte ich, wie gesagt, um ein paar Zeilen von Ihnen, die mir das sagen. —

Mit der Anordnung in Beziehung auf den Anhang werden Sie nun zufrieden sein*, und ich gestehe Ihnen gern ein, daß ich selbst viel zufriedener auf diese Weise bin, als ich es im umgekehrten Falle sein würde.— Also danke ich Ihnen für die kleine Revolution, die Sie angerichtet haben, und die mich nun Rietz gegenüber etwas deckt. — Daß ich selbst stets Ihrer Ansicht war, und nur glaubte, die meine einer Autorität wie Rietz unterordnen zu müssen, wissen Sie ja. —

Ihrer verehrten Frau Gemahlin empfehlen Sie mich freundlich, und erhalten Sie selbst mir wohlwollende Gesinnung Ihrem herzlich ergebenen
Ernst Rudorff

Apparat

Zusammenfassung

fragt, ob er noch Wünsche habe bezüglich der Edition der Euryanthe, bittet um Kopie von zwei schriftlichen Notizen Webers allgemeinen Inhalts und auf das Duett „hin nimm die Seele mein“ bezüglich

Incipit

Nun naht sich ja allmählich die Euryantheangelegenheit

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Eveline Bartlitz; Joachim Veit

Überlieferung

  • Textzeuge: Berlin (D), Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung (D-B)
    Signatur: Weberiana Cl. X, Nr. 541

    Quellenbeschreibung

    • 1 DBl. (2 b. S. o. Adr.)
    • am oberen Rand gestempelt: „an Jähns“

Textkonstitution

  • i„I“ überschrieben mit „i
  • „und die ich … Vorwort benutzen möchte“über der Zeile hinzugefügt

Einzelstellenerläuterung

  • „… ja allmählich die Euryanthen angelegenheit“Betrifft die Herausgabe der Partitur durch Rudorff bei Schlesinger, erschienen im Oktober 1866 (VN: S. 4791). Rudorffs Vorwort ist mit März 1866 datiert.
  • „… werden Sie nun zufrieden sein“Betreffend die Kürzungen Webers; vgl. den Brief von Jähns vom 2. Oktober 1864 und Rudorffs Antwort vom 3. Dezember 1864.

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