Ernst Rudorff to Friedrich Wilhelm Jähns in Berlin
Köln, Monday, February 26, 1866
Settings
Show markers in text
Context
Absolute Chronology
Preceding
- 1865-09-30: to Rudorff
- 1864-10-02: from Jähns
Following
- 1866-03-15: to Jähns
- 1873-02-01: from Jähns
Direct Context
Preceding
- 1864-12-03: to Jähns
- 1864-10-02: from Jähns
Following
- 1866-03-15: to Jähns
- 1873-02-01: from Jähns
Montag d. 26ten Februar 1866
Verehrtester Herr Musikdirektor! —
Nun naht sich ja allmählich die Euryanthenangelegenheit* i‡hrem hoffentlich glücklichen Ende, und so will ich es doch nicht versäumen, vor dem Abschluß der Akten nocheinmal bei Ihnen anzufragen, was Sie etwa noch als zu berücksichtigen, hinzuzufügen u. s. w. für wünschenswerth erachten. — Ich denke dabei hauptsächlich an zwei schriftliche Notizen Webers, die mir aus Ihrer Partitur oder sonst woher erinnerlich sind und die ich vielleicht bei dem Vorwort benutzen möchte‡; die eine über dramatischen Gesang, Tempo u. s. w. im Allgemeinen, die andre, so viel ich mich erinnere, speciell auf das Duett „hin nimm die Seele mein“ bezüglich. — Es wäre sehr liebenswürdig von Ihnen, wenn Sie das Betref|fende vielleicht Herrn Lienau übergeben, damit er es abschreiben lassen und mir zusenden könnte. — Haben Sie sonst noch etwas zu bemerken, so bitte ich, wie gesagt, um ein paar Zeilen von Ihnen, die mir das sagen. —
Mit der Anordnung in Beziehung auf den Anhang werden Sie nun zufrieden sein*, und ich gestehe Ihnen gern ein, daß ich selbst viel zufriedener auf diese Weise bin, als ich es im umgekehrten Falle sein würde.— Also danke ich Ihnen für die kleine Revolution, die Sie angerichtet haben, und die mich nun Rietz gegenüber etwas deckt. — Daß ich selbst stets Ihrer Ansicht war, und nur glaubte, die meine einer Autorität wie Rietz unterordnen zu müssen, wissen Sie ja. —
Ihrer verehrten Frau Gemahlin empfehlen Sie mich freundlich, und erhalten Sie selbst
mir wohlwollende Gesinnung
Ihrem herzlich ergebenen
Ernst Rudorff
Editorial
Summary
fragt, ob er noch Wünsche habe bezüglich der Edition der Euryanthe, bittet um Kopie von zwei schriftlichen Notizen Webers allgemeinen Inhalts und auf das Duett “hin nimm die Seele mein” bezüglich
Incipit
“Nun naht sich ja allmählich die Euryantheangelegenheit”
Responsibilities
- Übertragung
- Eveline Bartlitz; Joachim Veit
Tradition
Text Constitution
-
“i”“I” overwritten with “i”
-
“und die ich … Vorwort benutzen möchte”added above
Commentary
-
“… ja allmählich die Euryanthen angelegenheit”Betrifft die Herausgabe der Partitur durch Rudorff bei Schlesinger, erschienen im Oktober 1866 (VN: S. 4791). Rudorffs Vorwort ist mit März 1866 datiert.