Franz Anton von Weber (im Namen von Carl Maria von Weber) an Johann Anton André in Offenbach
Salzburg, Mittwoch, 25. November 1801
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Kontext
Absolute Chronologie
Vorausgehend
- 1800-12-09: an Artaria & Company
- 1801-05-23: von Weber
Folgend
- 1802-05-03: an Statthalterschaft
- 1801-12-26: von Laub
Korrespondenzstelle
Vorausgehend
Folgend
- 1809-11-28: an André
- 1802-01-30: von André
Ich habe verschiedene Sachen von meiner Arbeit zum Notenstich fertig liegen, und bin bereits durch verschiedene Arbeiten in der Leipziger Musical. Zeitung als nicht ganz unbrauchbar bekannt*, habe Etwa vor anderthalb Jahren schon einige Variat. fürs forte piano bey H Senefelder in München, wo ich mich damals aufhielt, in stein stechen lassen. und offerire folgende kleine Werke Deroselben zum Stich, mit keinem andern Vorbehalt, als von jedem Stücke einige auszubedingende Anzahl von Exemplaren. ich glaube, daß dieser Vorschlag sehr billig und acceptabel seye. und erbitte mir eine baldig beliebige Antwort anhero.
mit aller Achtung Dero
Ergeb[en]ster
addresse Carl Marie B: Von Weber
Einige Variationen*
3 Trios für nicht ganz ungeübte Liebhaber zu 1 Violin 1 Viola und Violoncello.
12 teutsche Tänze fürs Clavier.
Ein Clavier Auszug meiner Oper das WaldtMädchen
Ich bin ein Zögling von Michael Haydn dahier. und noch mehren großen Meistern in München und Dreßden. Prag und Wien*.
Ich schreibe für alle instrumenten obligat, was man nur verlangen kann, und bin sehr promt in meiner Arbeit.
Erbitte mir ein Verzeichniß ihrer Musicalien aus Dero Verlage fürs forte piano.
Apparat
Verfasst von
Zusammenfassung
bietet Werke zum Stich an und verweist auf positive Erwähnung in AmZ und Senefelder-Stich; er sei ein Zögling M. Haydns u. anderer Meister; erbittet Verlagsverzeichnis
Incipit
„Ich habe verschiedene Sachen von meiner Arbeit“
Verantwortlichkeiten
- Übertragung
- Eveline Bartlitz; Joachim Veit
Überlieferung
-
Textzeuge: Offenbach (D), Musikverlags-Archiv Johann André (D-OF)
Signatur: ohne AngabeQuellenbeschreibung
- Schreiber: Franz Anton von Weber
- 1 DBl. (3 b. S. einschl. Adr.)
- Verlagsvermerk: „Salzburg 1801 | d. 25. Novbr. | d. 7 Dec. | d 30t Jan: 1802. | von Weber.“
Dazugehörige Textwiedergaben
-
Kopie: Berlin (D), Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung (D-B)
Signatur: Weberiana Cl. II B, S. 805 -
Schmidt, August: Reise-Momente. Offenbach, in: Allgemeine Wiener-Musik-Zeitung, Jg. 5, Nr. 45 (15. April 1845), S. 178 [unvollst?]
-
MMW I, S. 67
-
Schmidt, August: Musikalische Reisemomente auf einer Wanderung durch Norddeutschland, Hamburg 1896, S. 203 (nur 1.Seite)
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Hirschberg77, S. 10
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Worbs 1982, S. 15–16
Einzelstellenerläuterung
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„… als nicht ganz unbrauchbar bekannt“Vgl. AmZ Jg. 1 (10. Oktober 1798), Sp. 32.
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„… Einige Variationen“Wie Jähns (Werke), S. 428 vermutet, handelt es sich hierbei um die Variationen (WeV R. 1 und R.2, JV Anh. 14/15), die Weber auch im Brief an Artaria vom 9. Dezember 1800 diesem zum Verlag anbot.
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„… Dreßden . Prag und Wien“In Webers autobiograpischer Skizze ist für die Zeit vor 1801 Unterricht bei J. P. Heuschkel in Hildburghausen, M. Haydn in Salzburg sowie J. N. Kalcher und J. E. Wallishauser in München erwähnt. Sollte es die Lektionen in Dresden und Prag tatsächlich gegeben haben, dürften sie nur sehr kurzfristig gewesen sein. Dasselbe gilt für Wien, wohin man Ende September reisen wollte (vgl. die Briefe aus diesem Monat); dokumentiert ist durch eine Fremdenanzeige allerdings bereits Mitte Oktober 1798 die Ankunft in München. Freilich könnte es sich auch um Übertreibungen Franz Anton von Webers handeln.