Johann Lobe an Friedrich Wilhelm Jähns in Berlin
Leipzig, Mittwoch, 24. Mai 1871
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- 1864-10-28: an Jähns
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Geehrtester Herr Professor,
bis heute, wo ich dieses schreibe, habe ich Ihr Buch noch nicht erhalten. Sobald es mir zukommt, werde ich es mit großem Interesse lesen. Aber darüber schreiben! — Ob ich das können werde, weiß Gott! Ich bin seit einem Vierteljahr, nach einem abermaligen Krankheitsanfall — körperlich ganz schachmatt, und auch mein Kopf ist so schwach, daß da߇ ich seitdem keine Zeile für den Druck habe zusammenbringen können. Ich habe deshalb meine Theilnahme an dem Journal aufgeben müssen. Vielleicht, aber wahrscheinlich regt Ihre Arbeit meinen Kopf soweit | wieder an daß ich etwas Bedeutendes darüber sagen kann; dies würde ich dann der „Europa“ geben*. Noch in allen‡ andern Blättern darüber zu berichten würde mir unmöglich sein. Ich trete freilich in wenigen Tagen mein 75.stes Lebensjahr an!
Halten Sie sich überzeugt, daß ich thun werde, was nur irgend in meinen Kräften
steht, und entschuldigen Sie die kurze Antwort. Sie hat mir Mühe gekostet!
Ihr ganz ergebener
J. C. Lobe.
Apparat
Zusammenfassung
will versuchen, sein Buch zu rezensieren, obwohl es ihm gesundheitlich z. Zt. schlecht geht; wenn er die Kraft findet, will er es für die Europa schreiben, er wird in wenigen Tagen 75
Incipit
„bis heute, wo ich dieses schreibe, habe ich Ihr Buch noch nicht erhalten“
Verantwortlichkeiten
- Übertragung
- Eveline Bartlitz; Joachim Veit
Überlieferung
-
Textzeuge: Stockholm (S), Stiftelsen Musikkulturens främjande (S-Smf), Nydahl Collection
Signatur: Ser. I, Nr. 2387Quellenbeschreibung
- 1 DBl. (2 b. S. o. Adr.)
- am oberen Rand Bl. 1r von F. W. Jähns (Blei): „J. C. Lobe, geb. 1797 † 18 | Prof. Vorzüglicher Theoretiker. Opern | (‚Die Flibustier‘) u. Instrumentalia S. | Gerber, Schilling, Schuberth, Mendel. | an F. W. Jähns“