Literarisches Museum
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Basisdaten
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Literarisches Museum
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Lesekabinett
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Berlin
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WeGA Text
In Valentin Heinrich Schmidts Wegweiser für Fremde und Einheimische durch die königl. Residenzstädte Berlin und Potsdam und die umliegende Gegend (3. Aufl. 1813, S. 211f.) findet sich eine Beschreibung von Rudolph Werckmeisters „Museum zur Belehrung und Unterhaltung im gesammten Felde der Literatur“ in der Jägerstraße 25, einem Lesekabinett mit fünf Lesezimmern und einem Konversationszimmer sowie zusätzlich einem Bibliothekssaal samt zwei Nebenzimmern (mit 25.000 Bänden), geöffnet von 9.00 bis 20.00 Uhr (die Bibliothek von 10.00 bis 13.00 und 15.00 bis 17.00 Uhr), in dem sowohl in- und ausländische Journale als auch wissenschaftliche Literatur studiert werden konnten, in dem aber auch von einem „Restaurateur“ Erfrischungen gereicht wurden. Das von Weber laut Tagebuch am 9. Juni 1812 gezahlte Monatsabonnement von 2 Talern 4 Groschen stimmt mit der entsprechenden Angabe bei Schmidt überein; somit dürfte als gesichert gelten, dass Webers Berliner Museumsbesuche von 1812 keinem Kunstkabinett oder anderen öffentlich zugänglichen Sammlungen galten (u. a. den königlichen Kunstsammlungen im Schloss, dem anatomischen oder dem zoologischen Museum der Universität oder dem „Museum von Kunstwerken, engl. italien. und franz. Kupferstiche[n], nebst Tableux von großen Meister“ im Besitz von Lesser, Unter den Linden 21; vgl. Schmidt S. 187 und 194, 188f. bzw. S. 195), sondern Werckmeisters Literarischem Museum; auch wenn im Juni offenbar nur die Lesekabinette zugänglich waren, während die öffentliche Bibliothek nach mehrmonatiger Schließung erst am 1. Juli 1812 wieder eröffnet wurde; vgl. die Anzeige in Berlinische Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen, 1812, Nr. 77 (27. Juni). Eine Würdigung der während Webers Besuchen nicht zugänglichen „Lesebibliothek“ Werckmeisters findet sich in: Berlinische Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen, 1812, Nr. 100 (20. August).