Heymann Steinthal an Friedrich Wilhelm Jähns in Berlin
Berlin, Donnerstag, 15. Juni 1865

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Geehrter Herr,

Über mannigfachen Arbeiten und einer Reise habe ich vergessen, Ihnen, wie hier inliegend geschieht, das Zigeuner-Thema zurückzusenden.

Über den den Noten untergeschriebenen Text habe ich zu bemerken, daß er in der That in zigeunerischer Sprache ist. Ihn zu übersetzen bin ich heute nicht im Stande, und würde mir viel Mühe machen, zumal derselbe wohl nicht richtig geschrieben ist. Was das 1. und 5. Wort Woy bedeutet, weiß ich nicht. dann folgt den tschawále, den romale (cz ist gleich tsch. tschowa ist vielleicht richtig und nur dunklere Aussprache des a; aber nicht te, sondern le); das heißt: gebt (ihr) Kinder, gebt (ihr) Männer! Das Übrige ist mir dunkel oder unsicher.

Ergebenst
Steinthal

Apparat

Zusammenfassung

bestätigt, dass der unterlegte Text auf beigefügtem Notenbeispiel Zigeunersprache ist, er ist aber nicht im Stande, es zu übersetzen, da er unsicher ist, ob nicht Schreibfehler darin sind

Incipit

Über mannigfachen Arbeiten und einer Reise

Überlieferung

  • Textzeuge: Berlin (D), Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung (D-B)
    Signatur: Weberiana Cl. V (Mappe I A), Abt. 2, Nr. 18

    Quellenbeschreibung

    • 1 DBl. (1 b. S.); Beilagen: 2 Bl. (4 b. S.) Notenpapier
    • am oberen Rand der Briefseite von F. W. Jähns mit Tinte Hinweise zum Verfasser notiert

Textkonstitution

  • „und 5.“über der Zeile hinzugefügt

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