Aufführungsbesprechung Dresden, Hoftheater: „Emma di Resburgo“ von Giacomo Meyerbeer am 2. Februar 1820

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Am 2. Febr. Emma di Resburgo. Die Handlung dieses Melodrams (sic) ist in der Hauptsache ganz dieselbe, welche der bekannten Oper: Helene (von Mehul) zu Grunde liegt. Von der Musik des Hrn. Meyerbeer ist viel Gutes zu sagen, obschon man freilich, wie auch Hr. K. M. von Weber schon in Nr. 18 der Abendzeitung voraus bemerkt hat, aus der Form des Ganzen ersieht, daß der Componist in diesem Werke durchaus dem gegenwärtigen Zeitgeschmack der Italiener gehuldigt, und mehr darauf gesehen hat, zu gefallen, als ein wirkliches Kunstwerk aufzustellen. Doch leuchtet auf der andern Seite und im Einzelnen auch wieder hervor, daß diese Huldigung des Zeitgeschmacks ein wirklich freies Wollen, nicht aber ein, durch Mangel an Gründlichkeit und reinem Kunstsinn bedingtes Müssen ist, wie bei Rossini und dessen Nachäffern. – Die Ouvertüre vorliegender Oper, welche mehr den idyllischen Theil derselben vorbereitet, ist sehr gefällig und effectvoll; nur hätte der Componist darin einige zu auffallende Aehnlichkeiten mit gewissen anderen Componisten leicht vermeiden können und sollen. […]

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[…]Dem. Funk zeichnet sich in der Rolle der Emma (welche Partie ihrer Stimme und ihrer Manier sehr anzupassen scheint) ganz vorzüglich aus, und wurde nach der zweiten Vorstellung der Oper mit Recht und Verdienst hervorgerufen. Auch ist ihr Spiel in dieser Partie lebendig und wahr. – Auch Mad. Mieksch als Edmund führte ihre Rolle mit Fleiß und Anstand aus und verdient billiges Lob, so wie Herr Cantu, der seine Partie ebenfalls mit Fleiß und Liebe ausführte, obgleich sie seinem Diapason nicht ganz bequem zu seyn scheint. Die Annehmlichkeit der Composition und die gute Ausführung sichern dieser Oper gewiß die Fortdauer des steigenden Beifalls unsers Publikums, womit sie bei den bisherigen Vorstellungen ist aufgenommen worden.

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Apparat

Verfasst von

Zusammenfassung

Chronik der Königlichen Schaubühne zu Dresden:

2. Feb.: Emma di Resburgo

„Die Aufführungen waren bisher sehr gelungen zu nennen und besonders von Seiten des Orchesters, unter Anführung des verdienstvollen Hrn. Kapellmeisters von Weber, trefflich und tadellos.“ (Funk als Emma gelobt), gezeichnet: „-o-“

3. Feb.: Der Teufelstein in Mödlingen

5. Feb.: Emma di Resburgo

6. Feb.: Don Carlos (selbiger: Hr. Stein, Leipzig, als Gastrolle), 1. Teil (von Böttiger)

Entstehung

Überlieferung

  • Textzeuge: Abend-Zeitung, Jg. 4, Nr. 39 (16. Februar 1820), Bl. 2v

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