Georg Goltermann an Friedrich Wilhelm Jähns in Berlin
Frankfurt am Main, Dienstag, 30. Mai 1865

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Mein hochverehrter Freund!

Meinen herzlichsten Dank für Ihre so freundlichen Bemühungen in Betreff eines Clarinettisten und eines Flötisten*. Es scheint mir freilich, daß die resp: Herren in unserem Orchester, welche bisher die Stellen immer hatten, sich wiederum mit der Direction einigen werden, in jedem Falle werde ich mir jedoch die Herren merken, und bei der ersten Gelegenheit mich an dieselben wenden, vorausgesetzt, daß ein Tausch mit Frankfurt in deren Wunsche liegt. Wenn ich das Zeugniß des Clarinettisten behalten darf, so wäre mir solches sehr lieb, im entgegengesetzten Falle sende ich es Ihnen zurück. ‒

Was nun die Arien-Angelegenheit betrifft, so kann ich leider über die Haydn’sche Operette „Der Freibrief“ keine Auskunft geben, da wir dieselbe nicht besitzen. Ich werde jedoch Gelegenheit haben, mich in Stuttgart nach derselben zu erkundigen, vielleicht gelingt es noch unseren vereinten Bemühungen, Licht in die Sache zu bringen. Wegen des Antiquars in Stuttgart* kann ich Ihnen die Auskunft geben, daß derselbe an der Stiftskirche in Stuttgart gewohnt hat. Sollten Sie im Laufe des Sommers nach Stuttgart reisen, dann werden Sie wohl wissen, daß der beste Weg über die freie Reichsstadt Frankfurt führt, wo Sie jedenfalls zu begrüßen hofft

Ihr stets ergebener
Georg Goltermann

Apparat

Zusammenfassung

eine Haydn'sche Operette Der Freibrief ist in Frankfurt nicht vorhanden, will in Stuttgart deswegen nachfragen; der Stuttgarter Antiquar hat in der dortigen Stiftskirche gewohnt

Incipit

Meinen herzlichsten Dank für Ihre so freundlichens Bemühungen

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Solveig Schreiter; Frank Ziegler

Überlieferung

  • Textzeuge: Berlin (D), Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung (D-B)
    Signatur: Weberiana Cl. X, Nr. 239

    Quellenbeschreibung

    • 1 DBl. (1 b. S. o. Adr.)
    • am Briefkopf nachträglicher Stempel: „an Jähns“, von Jähns gezählt als „N. 7.“

    Einzelstellenerläuterung

    • „… sten und eines Flöti sten“Jähns hatte im Brief vom 22. Mai 1865 den Klarinettisten A. Bading und den Flötisten Kramer (jun.) als mögliche Kandidaten für die Frankfurter Stellen in Vorschlag gebracht.
    • „… Wegen des Antiquars in Stuttgart“Der Antiquar, bei dem I. Lachner um 1845 das Teilautograph des Peter Schmoll erworben hatte.

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