Carl Klein an Friedrich Wilhelm Jähns in Berlin
Kopenhagen, Montag, 9. Dezember 1872
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Der vorm. Chor Regisseur Bruun beim Kgl. Theater erzählte mir folgendes: C. M. v. Weber hielt im Lokal der Singschule des Kgl. Th:’s eine vorläufige Probe mit einem Streich-Quartett, auf die Clavier Compositionen die er beabsichtigte im Concert am 8 Octbr 1820 zu spielen. Weber ließ anfangen. Als er gleich Anfang’s den Contrabass vermißt, läßt er inne halten u. sagt: „Der Bass fehlt ja“! Der Contrabassist Johannsen* antwortete: „Mir ist keine Parti ertheilt.“ Worauf Weber erwiederte: „Mein lieber Freund, ohne Bass kann ich nicht leben.“ ‒ Johannsen erhielt die Partie; ‒ u: fing das Quartett wieder von vorne an.
Copenhagen d. 9 Dcbr
1872.
Nach der Erzählung niedergeschrieben
von C. Klein
Apparat
Zusammenfassung
berichtet über eine Erzählung des Herrn Bruun, die Bemerkung Webers bei einer Probe zu seinem Konzert am 8. Oktober 1820 in Kopenhagen betreffend; er hatte dem Kontrabassisten gesagt ohne Bass kann ich nicht leben
Incipit
„Der vorm. Chor Regißeur beim Kgl. Theater erzählte“
Verantwortlichkeiten
- Übertragung
- Frank Ziegler
Überlieferung
-
Textzeuge: Berlin (D), Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung (D-B)
Signatur: Weberiana Cl. V (Mappe XIX), Abt. 5 A, Nr. 19Quellenbeschreibung
- 1 Bl. (1 b. S. o. Adr.)
- offenbar als Beilage zu einem Brief für F. W. Jähns notiert
Dazugehörige Textwiedergaben
-
Heinrich W. Schwab, in: Weber-Studien, Bd. 8, S. 322
Einzelstellenerläuterung
-
„… fehlt ja“! Der Contrabassist Johannsen“Der Königlich-Dänische Hof- und Staats-Calender für das Jahr 1821 (Altona: Mecurius, Sp. 103) nennt drei Kontrabassisten in der Hofkapelle: neben Hans Lorenz Johannsen noch J. W. Haskerl und Johann Friedrich Gylcke.