Aufführungsbesprechung Heidelberg: Konzert Georg Joseph Voglers am 13. Februar 1812 in Heidelberg (I)

Zurück

Zeige Markierungen im Text

Mannheim, den 14. Febr. 1812.

Ich komme eben von Heidelberg, wo Vogler gestern Abend in der lutherischen Kirche* ein Konzert zum Besten der Armen gegeben hat.

Das Zusammenströmen der Menschen war unbeschreiblich, fünfhundert und zwanzig bezahlte Billets à 48 kr. giengen ab. Voglers Spiel war groß und feurig wie Er selbst, es war ein ganz anderes Wesen als vorigen Sommer in Mannheim*, wo die geringere Theilnahme des Publikums ihn weniger befeuert hatte. Die Stille des zahlreichen Publikums war bewundernswürdig; nur nach dem Ende jedes Stücks hörte man das Geflüster der stillen Bewunderung, und am Ende des Konzerts ertönte die Kirche von einem allgemeinen Bravo Vogler! Vivat Vogler!

G. Giusto.

Apparat

Generalvermerk

Zuschreibung: Sigle; Brief von G. Weber an Meyerbeer vom 14. Februar 1812

Kommentar: G. Webers Kritik entstand, um einer bei der Redaktion des Badischen Magazins eingegangenen Kritik zuvorzukommen, deren Erscheinen auf diese Weise zwar nicht verhindert, aber verschoben werden konnte. Am 14. Februar 1812 schrieb G. Weber dazu an Meyerbeer und berichtete, dass Kaufmann ihm angezeigt habe, dass er einen Aufsatz über Voglers Konzert in Heidelberg erhalten habe, in dem u.a. behauptet werde, Vogler habe die Hälfte der Einnahme für sich selbst behalten; dennoch könne er den Aufsatz wohl nicht ablehnen. G. Weber schreibt, er wisse nun fürs erste nichts anderes als einen kurzen beigelegten Text drucken zu lassen (im Brief heißt es „Abschrift folgt.“) Er spricht in dem am Nachmittag verfassten zweiten Teil des Briefes von „dem Aufsaz wegen Vogler den ich eben erst fertig bringe und Antoinette [Hertling] neben mir für Dich Copirt u der doch noch heute gedrukt und ausgegeben wird“ und fügt hinzu: „morgige Post bringt Dir ein Exemplar“ (vgl. dazu auch Becker (Meyerbeer), Bd. 1, S. 145 und 146). Die mit K*** gezeichnete Kritik erschien dann doch erst einige Tage später im Badischen Magazin, Jg. 2, Nr. 45 (24. Februar 1812), S. 178, unter der Rubrik Correspondenz: mit einer kurzen Nachbemerkung Kaufmanns, in der ein weiterer Korrespondenzbericht angekündigt wird – dieser zweite Text G. Webers in derselben Angelegenheit erschien dann gleich in der darauffolgenden Nummer.

Entstehung

Überlieferung

  • Textzeuge: Badisches Magazin, Jg. 2, Nr. 37 (14. Februar 1812), S. 147

    Einzelstellenerläuterung

      XML

      Wenn Ihnen auf dieser Seite ein Fehler oder eine Ungenauigkeit aufgefallen ist,
      so bitten wir um eine kurze Nachricht an bugs [@] weber-gesamtausgabe.de.