Mittwoch, 28. August 1811
Winterthur
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d: 28 wieder Diarhö und Kolik. Brief von Vater und Weber
erhalten
das Fortepiano nachgesehen, ich war so schwach daß ich
nicht spielen konnte. der Magd die den Schlüßel holte
--- 4. Sch.
Mittag zu Hause. Nachtische mit meinem Wiegenliedchen.
Seitenumbruch
Mad: Egli zu Thränen gerührt. Abends ½ 6 Uhr
mein 4tes Concert in diesem Jahre gegeben.
in der Rathsstube*. sehr wenige Menschen, gemacht
wurde Allo: v:‡ Gyrov: Mad: Egli. Canzonette. do*. Conc:
Quart:* von Salieri. Fantasia. der Beyfall groß
die Einnahme elend. Sie bestand aus
= 20 ƒ 9 xr: die Unkosten betrugen
Apparat
Verantwortlichkeiten
- Übertragung
- Dagmar Beck
- Kommentar
- Dagmar Beck; Frank Ziegler
Überlieferung
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Textzeuge: Berlin (D), Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz (D-B)
Signatur: Mus. ms. autogr. theor. C. M. v. Weber WFN 1Provenienz
- Umwandlung der Dauerleihgabe in eine Schenkung durch Hans-Jürgen Freiherr von Weber am 15. November 1986
- bis 1986 in Familienbesitz (seit 1956 bereits als Dauerleihgabe in der Berliner Staatsbibliothek)
Einzelstellenerläuterung
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„… Jahre gegeben. in der Rathsstube“Im Rathaus von Winterthur (Marktgasse 20) befand sich im ersten Obergeschoss die große Ratsstube (wohl der Ort des Konzerts), ein Stockwerk darüber die kleine Ratsstube.
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„Allo: v:“Abk. von „Allegro von“.
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„… Gyrov: Mad: Egli. Canzonette. do“Möglicherweise Webers Canzonette „D’ogni amator la fede“ gemeint. Vermutlich steht das „do“ allerdings für dito (also ebenso von A. Gyrowetz).
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„… Canzonette. do . Conc: Quart:“Es bleibt fraglich, ob das „Quart:“ als Zusatz zum „Conc:“ zu verstehen ist, also bezogen auf die Quartett-Bearbeitung des Klavierkonzerts, die Weber zwei Tage zuvor eigens für diesen Konzertabend arrangiert hatte, oder ob ein Quartett von Salieri gemeint ist.