Freitag, 15. Januar 1813
Prag
d: 15ten früh zu Liebich. Er nahm mich vor um aufs Reine
zu kommen, und wir machten unsere Bedingungen die er
Seitenumbruch
sich aufschrieb. er bot mir 2000 ƒ W: W:‡ fixen Gehalt von Ostern
an. eine Benefiz Vorstellung mit 1000 ƒ garantirt, und ein Concert
im Theater. Vollkommene Macht. und 2 – 3 Monate Urlaub im
Sommer. um mich bis Ostern zu entschädigen versprach
er mir auch eine Einnahme der Silvana zu 800 ƒ garant.‡
zu geben. zu dem könnte ich mein Concert mit freyem Saal
und Beleuchtung geben pp. ich entschloß mich endlich mit
schwerem Herzen ja zu sagen, und auf 3 Jahre Contract
zu machenT. hierauf gingen wir zu Graf Collowrath
dann zum Kurfürsten von Heßen dem ich meinen Brief
abgab*. Mittag bey Liebich. dann zur Gräfin Schlik.
nicht getroffen. zu Pixis, Weber. und Mlle Müller.
einen Augenblik ins Theater, dann zu Gänsbacher, der
mir 3 Lieder vorspielte, von denen 2 ganz vortrefflich
sind. dann zu Victorine bis 11 Uhr.
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Apparat
Verantwortlichkeiten
- Übertragung
- Dagmar Beck
- Kommentar
- Dagmar Beck; Frank Ziegler
Überlieferung
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Textzeuge: Berlin (D), Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz (D-B)
Signatur: Mus. ms. autogr. theor. C. M. v. Weber WFN 1Provenienz
- Umwandlung der Dauerleihgabe in eine Schenkung durch Hans-Jürgen Freiherr von Weber am 15. November 1986
- bis 1986 in Familienbesitz (seit 1956 bereits als Dauerleihgabe in der Berliner Staatsbibliothek)
Themenkommentare
Textkonstitution
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„garant.“unsichere Lesung
Einzelstellenerläuterung
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„W: W:“Abk. von „Wiener Währung“.
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„… dem ich meinen Brief abgab“Vermutlich ein Empfehlungsbrief von Herzogin Caroline Amalie von Sachsen-Gotha-Altenburg, einer Tochter des im Prager Exil lebenden Kurfürsten.