Mittwoch, 7. Dezember 1825
Treuenbrietzen, …, Berlin
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d: 7t 6 Uhr ab. 8 Uhr in * 10 in Potsdam. ½ 1 in Berlin
bei Heinrich Beer abgestiegen*. Barbier
Hohenthals Bedienten
dem Postillion extra
an Lina No. 2 geschrieben. Besuche Brühl, Knobelsdorf
Lichtenstein. Seidler. ins Konzert der Sonntag*. 9 Uhr nach
Hause PostGelder pp zur Hälfte
kostet also die Reise hieher
Johann brauchte noch
Apparat
Verantwortlichkeiten
- Übertragung
- Dagmar Beck
- Kommentar
- Dagmar Beck; Frank Ziegler
Überlieferung
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Textzeuge: Berlin (D), Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz (D-B)
Signatur: Mus. ms. autogr. theor. C. M. v. Weber WFN 1Provenienz
- Umwandlung der Dauerleihgabe in eine Schenkung durch Hans-Jürgen Freiherr von Weber am 15. November 1986
- bis 1986 in Familienbesitz (seit 1956 bereits als Dauerleihgabe in der Berliner Staatsbibliothek)
Einzelstellenerläuterung
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„… Uhr ab. 8 Uhr in“Ort nicht eingetragen; etwa auf halber Strecke zwischen Treuenbrietzen und Potsdam liegt auf der ehemaligen Postroute Beelitz.
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„… bei Heinrich Beer abgestiegen“Laut Berliner Adressbuch (auf 1825 sowie 1826) wohnte Heinrich Beer inzwischen in der Friedrichstraße 103.
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„… ins Konzert der Sonntag“Webers kurzfristigen Konzertbesuch meldet u. a. die Königlich privilegirte Zeitung von Staats- und gelehrten Sachen, 1825, Nr. 289 (10. Dezember): „Allgemeines Entzücken machte sich in der Pause Luft, und mit besonderer Theilnahme bemerkte man die Anwesenheit des so eben, zur Aufführung seiner Oper Euryanthe hier angekommenen, hoch willkommenen Gastes Carl Maria von Weber.“ Auf Webers Besuch bezieht sich auch der Berliner Korrespondenzbericht in der Abend-Zeitung, Jg. 10, Nr. 46 (23. Februar 1826), S.184, in dem es, bezogen auf die im Konzertsaal des Schauspielhauses aufgestellten Büsten verstorbener Komponisten, heißt: „ich freuete mich der jetztlebenden deutschen Tonkünstler, deren Büsten dereinst […] diesen Saal zieren werden, und ließ mir nicht träumen, daß mir diesen Abend auch noch die Freude werden sollte, nicht die Büste, sondern den ganzen wohlbehaltenen und sich wohlbefindenden Maria von Weber zu sehen. Er stand plötzlich unter dem Sängerpersonale, und: ‚Weber ist da!‘ flisterte jeder seinem Nachbar, und mir Dame Avantgarde zu, welche beim Anblick des Meisters in hohem Grade begeistert wurde und nicht satt werden konnte, mir von der Pracht und Herrlichkeit des Freischützen auf der hiesigen Hofbühne zu erzählen.“ Zum Konzert vgl. auch den Bericht in der AmZ, Jg. 28, Nr. 2 (11. Januar 1826), Sp. 27; zum vollständigen Programm und den Mitwirkenden vgl. u. a. die Konzertanzeigen in Königlich privilegirte Berlinische Zeitung von Staats- und gelehrten Sachen, Nr. 285 (6. Dezember 1825) und Berlinische Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen, Nr. 285 (6. Dezember 1825) sowie den Bericht in Berlinische Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen, Nr. 288 (9. Dezember 1825). Zu Webers Gespräch mit A. Wolff vgl. Webers Brief an seine Frau vom 9. Dezember 1825.