Freitag, 24. Januar 1812
Gotha
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d: 24t Früh in der Probe des Liebhaber Concerts
das DoppelC: von Spohr gehört von 2 seiner Schüler
Mittag bey Wenige. Nachtische zu Schlik LectionT dann
mit dem Prinz Fried: um 6 Uhr zum Herzog ge-
fahren, viel Musiziert, Var: mit Bär: Variat: in
D moll mit Spohr der sie herrlich spielte. der
Herzog ist ein äußerst wizziger trefflicher Kopf
von einem seltenen Phantasie Reichthum. wir speisten
noch bey ihm, und ich‡ sang von seinen Chilenions Liedern*
bis 12 Uhr. er trug‡ mir auf diese Gedichte für
Guittarre zu comp:‡ und auch ein neues Gedicht
von ihm, Wiedersehn.
Seitenumbruch
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Apparat
Verantwortlichkeiten
- Übertragung
- Dagmar Beck
- Kommentar
- Dagmar Beck; Frank Ziegler
Überlieferung
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Textzeuge: Berlin (D), Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz (D-B)
Signatur: Mus. ms. autogr. theor. C. M. v. Weber WFN 1Provenienz
- Umwandlung der Dauerleihgabe in eine Schenkung durch Hans-Jürgen Freiherr von Weber am 15. November 1986
- bis 1986 in Familienbesitz (seit 1956 bereits als Dauerleihgabe in der Berliner Staatsbibliothek)
Themenkommentare
Textkonstitution
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„ich“über der Zeile hinzugefügt
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„… er trug“Davor ausgestrichener unleserlicher Wortanfang.
Einzelstellenerläuterung
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„… sang von seinen Chilenions Liedern“Der Idyllenzyklus „Ein Jahr in Arkadien“ (Kyllenion) des Herzogs war 1805 in Jena anonym publiziert worden. Die Vertonungen einzelner Texte daraus durch den Herzog selbst sind verschollen; einzelne Titel sind lediglich aus Webers Instrumentierung bekannt. Weitere Lieder nach derselben Vorlage schuf Friedrich Heinrich Himmel 1806 (Sechs Gedichte aus dem Kyllenion, op. 20).
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„comp:“Abk. von „componiren“.