Carl Maria von Weber an Johann Gänsbacher in Wien
Dresden, Dienstag, 11. Januar 1825
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S. Wohlgebohren
Herrn Johann Gänsbacher
Dom Kapellmeister zu St:
Besizzer der großen goldnen Civil-
VerdienstMedaille
2t Stok.
Wien.
Hiebei ein
Paquet geschriebene
Musikalien, in
umgekehrtem Wachsleinen.
Valor 10 ƒ
Sigr.
Wien.
Hier mein geliebter Bruder alles was ich von dir habe*. Einen Posttag ist es verspätet durch die Niederkunft meiner Frau, die d: 6t huj: Vormittag halb 11 Uhr, von einem derben Knaben genaß. — Gehe hin und thue deßgleichen. — d: 8t wurde getauft, und der neue Weltbürger Alexander Heinrich Victor Maria benamset. Ich bitte dich dieses frohe Ereigniß allen theilnehmenden Freunden mitzutheilen. Mutter und Kind sind so viel es die Umstände erlauben recht wohl.
Von meiner Oper für London habe ich den 1t Akt des Gedichtes bekommen, welches mich also nichts hielft, wenn ich das Ganze nicht überschauen kann. Meine Reise dahin ist also vor der Hand noch ungewiß, da ich sie um ein Jahr zu verschieben wünsche wenn es geht.
Ich erfreue mich unendlich deines häußlichen Glükkes, der Himmel schenke nur Gesundheit.
Mit alter treuer Liebe
Dein
CMvWeber.
Dresden d: 11t Januar 1825.
Apparat
Zusammenfassung
übersendet ihm Musikalien; zeigt ihm die Geburt und Taufe seines Sohnes Alexanders an; hat soeben den I. Akt Oberon erhalten, der ihm aber nichts helfe, weil er nicht das Ganze überschauen kann; die Reise nach London wünscht er bis auf das nächste Jahr zu verschieben
Incipit
„Hier mein geliebter Bruder alles was ich von dir habe“
Verantwortlichkeiten
- Übertragung
- Eveline Bartlitz; Joachim Veit
Überlieferung
-
Textzeuge: Prag (CZ), Památník národního písemnictví (Literaturarchiv des Denkmals des Nationalschrifttums) (CZ-Ps)
Signatur: Morawetz I 4025Quellenbeschreibung
- 1 DBl. (2 b. S. einschl. Adr.)
- Siegelrest
- PSt: DRESDEN | 11. Jan. 25.
Provenienz
- Henrici Kat. 115 (6./7. Dez. 1926), Nr. 592 (Heyer I)
- Boerner, Auktions-Kat. 104 (3.-6.Mai 1911), Nr. 1202
Themenkommentare
Einzelstellenerläuterung
-
„… was ich von dir habe“Vermutlich jene Musikalien, die Gänsbacher im Rahmen seiner BewerbungT nach Dresden geschickt hatte; vgl. Webers Tagebucheintrag vom 9. Januar 1823.