Carl Maria von Weber an Johann Gänsbacher in Innsbruck
Prag, Mittwoch, 14. August 1816

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S. Wohlgebohren

des Herrn Johann Gänsbacher

Oberlieutnant des 2t Battaillons der Kaiser Tyroler Jäger

zu

Innsbruk

nebst dem Miserere von Vogler. Solfeggien und Hosenträger.

Mein lieber Bruder!

Indem ich mich auf mein Schreiben vom 4t huj: beziehe, überschikke ich dir hier durch die lieben Eltern und Bruder* unseres Meyerbeer das Miserere. die Solfeggien von der Duschek* und den Kleinwächterschen Hosenträger.      Ich hoffe du wirst dir alle Mühe geben denen guten Beers sowohl die Schönheiten deines Landes und Stadt als auch alle Mittel an die Hand zu geben, den besten und nächsten Weg über Mailand nach Genua einzuschlagen. Gestern war Alimelek.

Die Gräfin Clam ist hier durchgereißt nach Tschernhausen, von Salzburg kommend, wo Sie Firmians gesehen hat, die ihr versicherten du würdest den Sommer bei ihnen zubringen in Tyrol auf ihren Gütern, und den Winter in Wien.

Nun lebe wohl alter Hansel, Meine Lina grüßt dich aufs herzlichste, Gott erhalte dich gesund und behalte lieb deinen treusten Bruder
CMvWeber

Apparat

Zusammenfassung

übersendet ihm durch die Eltern und den Bruder Meyerbeers Musikalien u.a. und legt ihm nahe, sich mit den Beers Mühe zu geben; erwähnt Besuch der Gräfin Clam auf der Durchreise

Incipit

Indem ich mich auf mein Schreiben vom 4t huj:

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Eveline Bartlitz; Joachim Veit

Überlieferung

  • Textzeuge: Wien (A), Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, Bibliothek (A-Wgm)
    Signatur: Weber an Gänsbacher 40

    Quellenbeschreibung

    • 1 Bl. (2 b. S. einschl. Adr.)
    • am unteren rechten Rand der Adressenseite Echtheitsbestätigung von F. W. Jähns (Tinte): „Eigenhändig von C. M. v. Weber.“

    Einzelstellenerläuterung

    • „… die lieben Eltern und Bruder“Im Brief vom 9. Juli 1816 schreibt Amalie Beer an ihren Sohn Giacomo, dass ihr Mann mit Weber gemeinsam nach Prag reise, sie am 30. Juli mit den Söhnen Michael und Heinrich nachkomme, sie dann mit ihrem Mann nach Genua weiterreise und am 24. August dort Giacomo treffen wolle; vgl. Meyerbeer, Briefe, Bd. 1, S. 318.
    • „… die Solfeggien von der Duschek“Vermutlich die Sängerin, Pianistin und Komponistin Josepha Duschek, geb. Hambacher (1754–1824) gemeint.

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