Carl Maria von Weber an Ambrosius Kühnel in Leipzig
Gotha, Sonntag, 6. Dezember 1812

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S: Wohlgebohren

Herrn Kühnel

berühmten Musik Verleger

zu

Leipzig.

nebst einem Paket

Musik unter gleicher

Adresse.

P: P:

Erschrekken Sie nicht über das fürchterliche Paket Musik, und nehmen Sie es nicht übel, bester Freund daß ich Sie bitte die Sachen zu besorgen. ich weiß H: Seconda’s Adresse nicht, und halte dieß auch für den sichersten Weg. Haben Sie die Güte sich das Porto von ihm vergüten zu laßen.

Das beyliegende für H: Hofrath Rochliz ist die Hymne.

Wenn ich meinem Wunsch gemäß in Leipzig ein Concert spielen kann, wo die Hymne aufgeführt wird, so kann mache ich meine Tour nach Prag über Leipzig, und habe da das Vergnügen Sie zu umarmen. ich erwarte hierüber nur eine Bestimmte Antwort von unserm lieben Freunde Hofr: Rochliz.

Da Sie denn durchaus wollen daß ich den Preiß meiner Msc: bestimmen soll so will ich es hiemit thun.

Die Variationen 10. die Overture 8. und das Concertino 8 Fried d’or. Mein neues Concert 20:

Die Variationen hätte ich schon so lange gern gehabt, und habe immer gehofft Sie würden mich damit überraschen.

Bis d: 20t bleibe ich hier dann geht es nach Weimar, und wenn ich vorher Briefe von Hof: Rochl: empfange nach Leipzig zum NeujahrsConcert.

H: Seconda wird wahrscheinlich an Sie Geld für mich bezahlen, das ich Sie für meine Rechnung unterdeßen zu nehmen bitte bis ich es selbst hole, oder darüber disponire.

Spohrs jüngstes Gericht hat also nicht viele Sensation gemacht. ich muste ordentlich lachen wie sich die Musikal: Zeitung dabey dreht und wendet*.

Wo möglich vollende ich heute noch die Rezens: von den Andachten*.      Leben Sie wohl, antworten Sie mir bald, und behalten Sie lieb Ihren Freund
Weber.

Apparat

Zusammenfassung

bittet darum, eine Sendung von Musikalien an Seconda weiterzuleiten; teilt den Preis für die im Druck befindlichen Kompositionen mit; Reisepläne; erwähnt Rezension der Andachten von Fink

Incipit

Erschrekken Sie nicht über das fürchterliche Paket Musik

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Joachim Veit

Überlieferung

  • Textzeuge: Dortmund (D), Stadt– und Landesbibliothek, Musikabteilung; Handschriften-Abtlg. (D-DM)
    Signatur: Atg 16932

    Quellenbeschreibung

    • 1 Bl. (2 b. S. einschl. Adr.)
    • auf der Adressenseite Registraturvermerke des Verlags

    Dazugehörige Textwiedergaben

    • Hirschberg77, S. 21–22

Textkonstitution

  • H„R“ überschrieben mit „H
  • „kann“durchgestrichen
  • S„s“ überschrieben mit „S
  • s„ß“ überschrieben mit „s

Einzelstellenerläuterung

  • P: P:Abk. von „praemissis praemittendis (nach Vorausschickung des Vorauszuschickenden / man nehme an, der gebührende Titel sei vorausgeschickt)“.
  • Msc:Abk. von „Manuscripte“.
  • „… Zeitung dabey dreht und wendet“Besprechung der Leipziger Aufführung am 20. Oktober 1812 in: AmZ, Jg. 14, Nr. 44 (28. Oktober 1812), Sp. 723f.
  • „… die Rezens: von den Andachten“Eine geplante Rezension Webers zu G. W. Finks Sammlung „Häusliche Andachten in christlichen, mehrstimmigen Liedern (auch einstimmig mit Klavierbegleitung)“, erschienen bei Kühnel, ist nicht bekannt. Sie wird auch angesprochen in Webers Briefen an Rochlitz vom 12. September und an Kühnel vom 6. Dezember 1812 sowie in Kühnels Brief vom 4. November 1812.

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