Carl Maria von Weber an Nikolaus Simrock in Frankfurt am Main
München, Dienstag, 23. April 1811
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- 1810-12-29: an Simrock
- 1811-04-17: von Simrock
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- 1811-06-06: an Simrock
- 1811-06-14: von Simrock
A Monsieur
Monsieur N: Simrok.
Professeur et Editeur de Musique
presentent
a
Frankfort Sur
le Mein.
Sollte H. Simmrok schon abgereißt seyn, so ersucht
man ergebenst diesen Brief nach
zu senden.
P: P:‡
Ihren Brief von 17t huj. habe ich gestern zu meinem großen Vergnügen erhalten. die späte Ankunft der Sonaten ist unbegreifflich da ich sie wirklich schon im Januar von Mannheim aus an Sie schikkte. Was den Preis* betrifft so glaube ich ihn nicht zu hoch zu 6 Carolin und 6 Exemplare zu sezzen, die ich Sie bitte /: wenn Sie es zufrieden sind :/ mir hieher zu schikken, da ich noch circa 6 Wochen hier zu bleiben gedenke, weil ich mehrere Concerte pp zu componiren bekommen habe*. Wie steht es denn mit meinen übrigen Sachen bei Ihnen? ist sonst noch nichts fertig? der Violoncellist Legrand hier wünscht das Pottpourri gar zu sehr zu haben, und ersucht ihm selbiges sobald es gestochen, durch die Post zu schikken. an die Orte, Giesen, Würzburg, Bamberg, Nürnberg, Augsburg, München, können Sie dreist gute Parthien meiner Musik schikken. senden Sie mir doch ja was von mir neustens fertig geworden ist sogleich hieher. d: 5t war mein Concert* welches sehr brillant ausgefallen ist. Wenn nur der Sommer schon vorbey wäre, der ist die unglükseligste Zeit für einen Concert Geber.
Ich hoffe daß Sie dieser Brief schon‡ noch in Frankfurt treffen wird. Für Ihren Verlag in Würzburg empfehle ich Ihnen einen sehr soliden, geschikten Mann, den Musikdirektor und Profeßor Fröhlich, der sehr brav componirt, und wirklich ausgezeichnete Ansichten hat. Wie ist denn Ihr Geschäft mit dem Iwan Müller abgelaufen, und wo ist der wohl jezt?*
Geben Sie mir Gelegenheit Ihnen hier nüzlich zu seyn, bester Freund, und schreiben Sie bald wieder,
Ihrem Sie herzlichst achtenden Freund
vWeber.
München d: 23t Aprill 1811.
Apparat
Zusammenfassung
schlägt Honorar für op. 10 vor; komponiert Konzerte für Münchner Orchestermitglieder; bittet seine neuesten Werke in verschiedene Städte zu senden; empfiehlt ihm Fröhlich als Komponist
Incipit
„Ihren Brief vom 17t huj. habe ich gestern zu meinem großen Vergnügen“
Verantwortlichkeiten
- Übertragung
- Joachim Veit
Überlieferung
-
Textzeuge: In Privatbesitz
Quellenbeschreibung
- 1 Bl. (2 b. S. einschl. Adr.)
- PSt: R. 4. MÜNCHEN. | 23. APR. 1811.
- am oberen Rand der Rectoseite von fremder Hand: „23 | 405 | 7“
Provenienz
- L’Autographe (Genf) 28. Juni 1994, Nr. 97 (mit unlesbarer Abbildung S. 28)
- International Autographs No.11 (1961), Nr. 60
Dazugehörige Textwiedergaben
-
Hirschberg77, S. 16–17
Textkonstitution
-
„schon“durchgestrichen
Einzelstellenerläuterung
-
„P: P:“Abk. von „praemissis praemittendis (nach Vorausschickung des Vorauszuschickenden / man nehme an, der gebührende Titel sei vorausgeschickt)“.
-
-
„mehrere Concerte pp … componiren bekommen habe“Vgl. Brief an Gottfried Weber vom 30. April 1811.
-
„d: 5 t war mein Concert“Vgl. Brief an Franz Joseph Fröhlich vom 30. März 1811.
-
„Geschäft mit dem … der wohl jezt?“Mit dem Klarinettisten Iwan Müller war Weber lt. Tagebuch bereits Ende Juli 1810 in Baden-Baden zusammengetroffen im Tagebuch erwähnt er ihn nochmals im September 1810 in Frankfurt. Ob dabei durch Webers Vermittlungen ein Kontakt mit Simrock zustande kam, ließ sich nicht ermitteln. Simrock hat einige der Klarinettenwerke Müllers (darunter sein 4. Konzert) veröffentlicht.