Liebich, Johann Carl
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Dokumente
Biographische Informationen aus der WeGA
- Sohn von Philipp Liebich und dessen Frau Sabina, geb. Baur (oder Braun)
- Besuch des Passauer Gymnasiums, Mitwirkung an Schulkomödien
- Bekanntschaft mit dem Schauspieler Andreas Joseph Schopf, der als Regisseur der Rolandschen Gesellschaft in Passau wirkte (vom Fürstbischof außerdem zum Hof-Truchseß ernannt), laut Annalen des Theaters H. 10 (1792), S. 87 war Liebich zu dieser Zeit „der Rechte Beflissener“ (Jura-Student?)
- 1792 als Hofschauspieler engagiert (bis zur Auflösung des Passauer Hoftheaters 1794), Fach: zärtliche Väter, Greise, Soldaten, Anstandsrollen, auch gesetzte Liebhaber
- 1794ff. mit der Rolandschen Gesellschaft in Laibach, Idria und wieder Laibach tätig, dort Ende des Unternehmens, nachfolgend unter wechselnden Direktionen Schauspieler in Laibach, Wien, Klagenfurt, Villach, 1797 Rückkehr nach Passau
- 1798 von Andreas Joseph Schopf als Schauspieler und Regisseur nach Prag berufen
- Silvester 1803 Heirat mit der Schauspielerin Johanna Wimmer
- 1806 nach dem Tod des bisherigen Theaterdirektors Domenico Guardasoni von den böhmischen Landständen als dessen Nachfolger (Theaterunternehmer und Direktor) berufen
- 1807 Berufung von Wenzel Müller als Operndirektor und Kapellmeister
- erste Kontakte zu Carl Maria von Weber im Dezember 1811, kaufte Aufführungsmaterialien von dessen Opern Silvana und Abu Hassan
- lehnte 1812 einen Ruf ans Wiener Burgtheater ab
- verpflichtete am 15. Januar 1813 Carl Maria von Weber als Operndirektor und Kapellmeister am Ständetheater auf drei Jahre
- in Prag auch Veranstalter von Bällen und Redouten, für die Weber mehrfach Kompositionen bzw. Arrangements lieferte
- letzter Bühnenauftritt am 10. August 1816, bereits schwer erkrankt
- Fachangaben und Wertungen während seiner Tätigkeit am Prager Ständetheater:
- Neue Annalen der Literatur des österreichischen Kaiserthumes, Jg. 1 (1807), Intelligenzblatt August, Sp. 89: „spielt bey dem gänzlichen Mangel an Vätern alle Arten von Alten, vorzüglich glücklich ist er in einigen hochkomischen Rollen, Anstandsrollen misrathen ihm grösstentheils“
- Prager Theater-Almanach auf das Jahr 1808, Prag 1807 (= Jg. 1), S. 5: „kam 1798 als Regisseur an dies Theater und debutierte in der Laune als Major Edelschild“
- Prager Theater-Almanach auf das Jahr 1809, Prag 1808 (= Jg. 2), S. 9: „führte seit Ao. 1798. die Regie, und wurde Ao. 1806. Direkteur.““
- Iffland, Almanach fürs Theater, Jg. 1, Berlin 1807, S. 350: „erste serieuse, und launige Väter, polternde Alte, und Militairrollen“
- Iffland, Almanach fürs Theater, Jg. 3, Berlin 1809, S. 158: „erste serieuse und launichte Väter, hochkomische Karakterrollen“
- Schmidt, Almanach für Theater 1812, Leipzig 1811, S. 174: „spielt edle Väter, Militair- und chargirte Charakterrollen, launige und hochkomische Alte“
- Theater-Zeitung, Wien, Jg. 6, Nr. 41 (7. April 1813), S. 164: „Das Fach der Väter im Trauer- und Lustspiele, der treuherzigen und komischen Alten kann wohl auf keiner Bühne Deutschlands besser besetzt seyn, als hier durch diesen würdigen Künstler.“
- Theater-Zeitung, Wien, Jg. 6, Nr. 41 (7. April 1813), S. 164: „Das fach der Väter im Trauer- und Lustspiele, der treuherzigen und komischen Alten kann wohl auf keiner Bühne Deutschlands besser besetzt seyn, als hier durch diesen würdigen Künstler.“
- Allgemeiner Deutscher Theater-Anzeiger, hg. von Daniel Gottlieb Quandt, Prag, Jg. 4 (1814), Nr. 24, S. 95: „spielt erste edle und launichte Väter, hochkomische Charakter-Rollen“
- Lembert/Carl, Taschenbuch für Schauspieler und Schauspielfreunde für das Jahr 1816, Stuttgart, München 1815, S. 205: „spielt erste edle und komische Väter, hoch-komische Charakterrollen“
- Lembert, Taschenbuch für Schauspieler und Schauspielfreunde auf das Jahr 1817, Stuttgart 1816, S. 468: „Unternehmer und Direktor“, „spielt ernste zärtliche und launigte Väter, hochkomische Charakterrollen“