Friedrich Wilhelm Jähns an Moritz Fürstenau in Dresden
Berlin, Sonntag, 27. Dezember 1874
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- 1875-01-06: von Holtzendorff
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- 1874-11-26: an Fürstenau
- 1874-02-01: von Fürstenau
Folgend
- 1877-11-15: an Fürstenau
- 1875-12-14: von Fürstenau
Nach reiflicher Überlegung habe ich in unserer Angelegenheit — ich sage unserer, denn Sie waren ja so gütig, sie in aufopferndster Weise auch zu der Ihrigen zu machen — beschlossen, dieselbe vorläufig ruhen zu lassen. Nach Ihren gütigen Mittheilungen ist für den Augenblick wohl kaum auf einen günstigen Erfolg bei Ihrer Staatsbibliothek zu hoffen, u. wenn sich daran, wie Sie mir im Sommer die Perspective dazu eröffneten, die Sache in die Öffentlichkeit drängte, würden möglicherweise für die Zukunft auch, u. in Bezug auf andere Stellen, welchen ich einen etwanigen Antrag zu stellen geneigt sein dürfte, meine Chancen höchst wahrscheinlich wesentlich einbüßen. So sei Alles auf eine Weile vertagt. Im nächsten Sommer 75 stellt sich die Sache vielleicht günstiger, zumal wenn ich dann selbst wieder bei Ihnen erscheine.
|Bis dahin hoffe ich das General-Register auch auszuführen, was doch noch ein fühlbarer Mangel an dem Cataloge ist. — So bitte ich mir den Catalog nebst den 3 Anlagen denn wieder zusenden zu wollen natürlich unfrankirt‡ und sage Ihnen vorläufig meinen aller-aller-innigsten Dank für Ihre große u. ausdauernde Güte, mit welcher Sie mir bei den‡ langdauernden Verhandlungen‡ in dieser Sache so unermüdet, aufopfernd u. treu beigestanden haben!!!
Kapellmeister, Gen.-Musikdirector Rietz hat mir auf zwei ausführliche Briefe nicht geantwortet, was ich sehr herzlich bedaure*. — Bitte ihm meine besten Freundesgrüße zu sagen, wenn Sie ihn sehen. —
Ich beschließe das Jahr nicht gut. Ein schweres Rheuma im rechten Arm, was mir das Schreiben selbst zu | einer schmerzhaften Beschäftigung macht, quält mich sehr; leider ist es seit Mai d. J. bis jetzt unablässig u. sehr bedenklich angewachsen. Ich habe keine guten Tage jetzt. — Hoffentlich kommt nach Regen nochmal wieder Sonnenschein! (?) —
Es drückt Ihnen die sorgende Freundeshand
Ihr
unwandelbar dankbarer
F. W. Jähns.
Apparat
Zusammenfassung
hat beschlossen die Verkaufsangelegenheit jetzt ruhen zu lassen, hofft auf günstigere Umstände im nächsten Jahr, bittet, ihm den Katalog nebst Anlagen zurück zu senden; arbeitet noch immer am Generalregister, leidet an Rheuma im rechten Arm
Incipit
„Nach reiflicher Überlegung habe ich“
Überlieferung
-
Textzeuge: Dresden (D), Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek (D-Dl)
Signatur: Mscr.Dresd.h47, Nr. 39Quellenbeschreibung
- 1 DBl. (3 b. S. o. Adr.)
Dazugehörige Textwiedergaben
-
Ortrun Landmann, Eveline Bartlitz, Frank Ziegler, Aus dem Briefwechsel Friedrich Wilhelm Jähns – Moritz Fürstenau. Eine Auswahl von Briefen und Mitteilungen der Jahre 1863–1885, in: Weber-Studien, Bd. 3, S. 143f. (Nr. 59)
Textkonstitution
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„natürlich unfrankirt“am Rand hinzugefügt
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„n“„r“ überschrieben mit „n“
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„… bei de n langdauernden Verhandlungen“en nachträglich ergänzt