Georg August von Griesinger an Carl August Böttiger in Dresden
Wien, Mittwoch, 9. Juli 1823

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Verehrtester Freund,

Hier ein Brief von Hammer. Wenn das heutige Paket nicht zu stark ausfällt, so schließe ich noch eine kleine Broschüre bei, die er mir für Sie zugeschikt hat.

Houwald muß sich durch Tiecks bittre Critiken sehr beleidigt fühlen; hat man sich einmahl vorgenommen jemand durchzuhecheln, so ist des Tadels kein Ende, und man ist blind gegen alles Gute.

Der Hof und alle Magnaten sind auf dem Lande, die Stadt bietet jezt wenig Neues von Bedeutung. Das Burgtheater hat seinen freien Monat. |

Die Italiener erhalten sich in der verdienten Gunst durch ihre überlegenen Talente. Im Theater an der Wien, das fast ganz aus der Mode gekommen und gewönlich leer ist, hat man Webers Preciosa vier Abende hinter einander* mit Beifall gegeben. Die 2te Tochter der Schröder spielt die Preciosa gut, ihr Tanz und Gesang sind mittelmäßig, werden aber doch vom Publikum mit Nachsicht aufgenommen.

[…]

Ich wünsche den besten Erfolg von Ihrer Marienbader Cur. Bearbeiten Sie nur unsern Breuer, daß er sich um eine Frau umsehe; er ist empfänglich für die stillen soliden Freuden des ehelichen Lebens, und besizt alle Eigenschaften um eine Gattin glüklich zu machen. Ich bin es durch die meinige im hohen Grade, und möchte daß es meinen Freunden auch so gelänge.

Mit aller Hochachtung u. FreundschaftIhr
Gr.

Apparat

Zusammenfassung

im Theater an der Wien habe man Preciosa mit Beifall gegeben, in der Titelrolle eine Tochter der Schröder

Incipit

Hier ein Brief von Hammer

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Eveline Bartlitz; Joachim Veit; Frieder Sondermann

Überlieferung

  • Textzeuge: Dresden (D), Sächsische Staats- und Universitätsbibliothek (D-Dl)
    Signatur: Mscr. Dresd. h 37:4, Bd. 64, Nr. 184f.

    Quellenbeschreibung

    • 1 DBl. (3 b. S.)

    Provenienz

    • 1926 Dresden SLB

    Dazugehörige Textwiedergaben

    • Ludwig Schmidt, Zeitgenössische Nachrichten über Carl Maria v. Weber, in: Die Musik. Monatsschrift, hg. von Bernhard Schuster, Jg. 18, 2. Halbjahrsband, Heft 9 (Juni 1926), S. 656 [Ausschnitt].

    Einzelstellenerläuterung

    • „… Preciosa vier Abende hinter einander“Täglich vom 5. bis 8. Juli (und noch am 9. Juli) 1823 (Wiener Erstaufführung).

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