Tuesday, September 15, 1812
Gotha

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d: 15t früh 7 Uhr Gerns angekommen*. und mir Briefe von
Wollank. Rungenhagen und Flemming mitgebracht. auch das Kiele-
mannsche
Lied*.
herumgelaufen mit ihnen. Mittag im Mohren
Rhigini ist todt. um 8 Uhr Abends reisten sie wieder ab, eher wurde
die Axe nicht fertig.
ich noch auf die Waldmühle* Ball.
so etwas ist nichts mehr für mich.
um 12 Uhr nach Hause
für die Armen
Schuh einzufaßen
Rasiermeßer abziehen

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Editorial

Responsibilities

Übertragung
Dagmar Beck
Kommentar
Dagmar Beck; Frank Ziegler

Tradition

  • Text Source: Berlin (D), Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz (D-B)
    Shelf mark: Mus. ms. autogr. theor. C. M. v. Weber WFN 1

    Provenance

    • Umwandlung der Dauerleihgabe in eine Schenkung durch Hans-Jürgen Freiherr von Weber am 15. November 1986
    • bis 1986 in Familienbesitz (seit 1956 bereits als Dauerleihgabe in der Berliner Staatsbibliothek)

    Commentary

    • “… früh 7 Uhr Gerns angekommen”Georg Gern befand sich auf Gastspielreise; für den 21., 22., 24. und 25. September 1812 sind Auftritte in Würzburg (als Sarastro, Osmin, Micheli und Leporello) bezeugt; vgl. J. G. Wenzel Dennerlin, Geschichte des Würzburger Theaters ..., Würzburg 1853, S. 77. Weitere Reisestationen waren u. a. Darmstadt (Auftritte 2. bis 6. sowie 16. bis 23. Oktober), Mannheim (Auftritte 8./13. Oktober und 12./16. November) und Leipzig (ab 4. Dezember); vgl. Taschenbuch für die Freunde des hiesigen Hoftheaters, hg. von A. Moll, Darmstadt 1813, S. 26–28, Oscar Fambach, Das Repertorium des Hof- und Nationaltheaters in Mannheim 1804–1832, Bonn 1980, S. 485, Carl Augustin Grenser, Geschichte der Musik hauptsächlich aber des großen Concert- u. Theater-Orchesters in Leipzig, hg. von Otto Werner Förster, Leipzig 2005, S. 109. Zum Kutschenunfall der Gerns kurz vor Gotha vgl. auch Webers Brief an F. F. Flemming vom 19. September 1812.
    • “… auch das Kiele mannsche Lied”Kielmanns Abschieds-Lied an Weber “Viel Weber giebts in diesem Land” zum 19. August 1812; vgl. Tagebuch.
    • “… ich noch auf die Waldmühle”Die Lesung des Wortes ist nicht gänzlich gesichert, da Weber den 4. Buchstaben nachträglich überschrieben hat (fraglich ob korrigiert aus d oder zu d). Eine Waldmühle ist in Gotha zu dieser Zeit nicht nachweisbar, wohl aber die Walk- bzw. Ölmühle am Kunstmühlgraben (erstmalig erwähnt 1709). Diese Mühle wurde jedoch im 19. Jahrhundert noch gewerblich genutzt (als Walk-, später als Sägemühle); erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde dort eine Gaststätte betrieben (Abriss 1950), so dass sie für das Jahr 1812 kaum als Austragungsort für einen Ball infrage kommt. Vgl. dazu Thüringer Mühlenverein .

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