Friedrich Wilhelm Jähns an Ignaz Moscheles in Leipzig (Entwurf)
Berlin, frühestens Mittwoch, 28. Oktober 1863

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Mein hochverehrter Herr Professor.
Innigst verehrter Meister.

Indem ich Sie so zwiefach anrede, wende ich mich zuerst an den gütigen dem Streben Anderer wohlwollenden Mann. Ihm sei der allerinnigste, tiefempfundene Dank für die wichtige Unterstützung die Sie meinem Unternehmen, die tiefe Freude meinem Herzen durch Übersendung der letzten Komposition C. M. v. Weber’s angedeihen ließen; denn eine wichtige Hülfe war es warlich mich in den Besitz grade des letzten Werkes zu setzen, das erst mein Werk abzurunden erst im Stande war, mein Werk abzurunden und eine tiefe Freude war es, das die seit 37 Jahr von mir ersehnte Werk Reliq.* des so von mir seit meinen Knabenj. unverändert geliebten Meisters* endlich durch Ihre unermüdl. so unendlich güt. Bemühungen von geeigneter Stelle zu erhalten! Dank

Aber Dann aber wende ich [mich] an den Meister der den Meister so selten trefflich bewunderungswürdig auffaßte u. ergänzte und zwar mit einer Feinheit und einem Anschmiegen u. dabei mit einer Feinheit, die wohl zu den seltensten Beispielen zählen möchte*.

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Wenn ich nicht fürchten müßte Sie zu ermüden so würde ich das ganze Stück dann Tact für Tact durchgehen, um Ihnen zu zeigen wie ich alle beme verstand, wie ich jede leise Nuance entdeckte, über wie ich den Duft der auf dem ihrer ganzen liegt so höchst auß herrlich wiedergegeben bewunderungswürdig reizend erhalten fand in der Begleitung dessen Vor Zw. u. Nachspiel zugleich die wahre Perlen sind. –

Also in beiden Beziehungen zu Ihnen dem Manne gütigen Helfer wie dem groß. Künstler in Ihnen den nochmals meinen innigsten tief empfundenen Dank!!

Indem ich mich Ihnen hochverehrtester Professor auf das dankerfüll[te]ste wie Ihrer gleich hochverehrten Familie hochgeehrten theuren Frau Gemalin nebst Familie auf das dank Verehrungsvollste empfehle habe ich die Ehre zu sein E. Hochw
verbundenster
u. ganz ergebenster
[ohne Unterschrift]

Editorial

Summary

dankt in devotester Weise für die Übersendung einer Abschrift der Ergänzung von Moscheles von Webers letztem Lied

Incipit

Indem ich Sie so zwiefach anrede, wende ich mich zuerst

Responsibilities

Übertragung
Frank Ziegler

Tradition

  • Text Source: Draft: Berlin (D), Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung (D-B)
    Shelf mark: Weberiana Cl. X, Nr. 1076

    Physical Description

    • 1 Bl. (2 b. S. o. Adr.)
    • am Kopf von S. 1r: An Moscheles nach Empfang des Song aus
      Lalla Rookh
    • begonnen als abzusendende Reinschrift, dann aber im Zuge zahlreicher Korrekturen als Entwurfsniederschrift zu Ende geführt

Text Constitution

  • “tiefempfundene”crossed out
  • “die tiefe Freude”added above
  • erstadded above
  • “erst”crossed out
  • “mein Werk abzurunden”crossed out
  • “… Werk abzurunden und eine tiefe”gestrichen, dann durch Unterpunkten wieder gültig gemacht
  • “es”added above
  • “das”crossed out
  • “die”added above
  • “so”crossed out
  • “Dank”crossed out
  • “Aber”crossed out
  • “selten”crossed out
  • “trefflich”crossed out
  • “einer Feinheit”crossed out
  • “und”crossed out
  • “mit”added above
  • “dann”crossed out
  • “beme”crossed out
  • “… den Duft der auf dem”gestrichen, dann durch Unterpunkten wieder gültig gemacht
  • “ihrer”crossed out
  • “höchst auß”crossed out
  • “herrlich”crossed out
  • “wiedergegeben”crossed out
  • “bewunderungswürdig”crossed out
  • “reizend”added above
  • “zugleich”crossed out
  • “Manne”crossed out
  • “den”crossed out
  • “nochmals meinen”added below
  • “innigsten”crossed out
  • “tief empfundenen”added below
  • “hochverehrtester Professor auf das dankerfüllteste”added above
  • gleichadded below
  • “gleich”crossed out
  • “hochverehrten”crossed out
  • “… hochver”ver überschrieben aus ge
  • “Familie”crossed out
  • “hochgeehrten”crossed out
  • “theuren”added above
  • “dank”crossed out

Commentary

  • Reliq.abbreviation of “Reliquie”.
  • “… mir ersehnte Werk Reliq. Reliquie”Erste nachweisbare Bemühungen von Jähns zur Erwerbung einer Kopie des Autographes bezeugen möglicherweise ein Brief von G. Smart an B. Hebeler vom 28. August 1842 sowie ein weiterer von Lady Essex an B. Hebeler vom 27. September 1842.
  • j.abbreviation of “jahren”.
  • “… j. jahren unverändert geliebten Meisters”Jähns hatte Weber am 13. Mai 1821 im Konzert in Berlin erlebt und die Freischütz-Uraufführung besucht; seitdem blieb er lebenslang ein glühender Weber-Verehrer; vgl. Weberiana 7 (1998), S. 8.
  • “… den seltensten Beispielen zählen möchte”Bezogen auf die von Moscheles ergänzte Klavierbegleitung; vgl. die Kopie in D-B, Weberiana Cl. V [Mappe IA], Abt. 3, Nr. 27b.

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