Roth, Familie

Mit der Dresdner Musikerfamilie Roth(e) verband Weber ein sich über die Jahre vertiefendes persönliches Verhältnis. Die Klarinettisten-Brüder Johann Traugott und Gottlob Roth waren Mitglieder der Dresdner Hofkapelle; besonders der jüngere Gottlob Roth gehörte spätestens ab 1820 zum Kreis der engeren Vertrauten des Ehepaars Weber, 1826 zog er während Webers London-Aufenthalt ebenso wie Caroline von Weber im Frühjahr nach Hosterwitz, um sie dort beispielsweise bei der Betreuung der Kinder zu unterstützen (erst Ende Mai zogen weitere Familienmitglieder nach).

Fraglich bleibt bislang, welche Mitglieder der Familie 1824 während Webers Reisen nach Quedlinburg bzw. Marienbad mit Caroline von Weber in Hosterwitz lebten. Da in diesem Zusammenhang (u. a. bezüglich der Berechnung von Kostgeld) auch eine Mad. Roth erwähnt ist, muss es sich wohl um ein Ehepaar gehandelt haben. Gegenwärtig ist nur die Ehefrau von Johann Traugott Roth bekannt; die Äußerungen Webers in seinen Briefen und Tagebüchern legen nahe, dass Gottlob Roth in der fraglichen Zeit vermutlich nicht (oder nicht mehr) verheiratet war. Wenn von „Roths“ die Rede ist, können allerdings auch beide Brüder, möglicherweise inklusive der Ehefrau und möglicherweise auch einer Tochter (bzw. mehrerer Töchter) von Johann Traugott Roth, gemeint sein; vielleicht hatten sie im Sommer 1824 mehrere Zimmer im Felsnerschen Winzerhaus gemietet. Eine genauere Zuordnung ist nach gegenwärtigem Kenntnisstand nicht in jedem Fall möglich; gewiss ist lediglich, dass die genannten Personen dieser Familie angehörten. Ähnliches kann für einzelne Erwähnungen von „Roths“ in den Tagebüchern und Briefen gelten.

Klärungsbedarf herrscht derzeit auch noch hinsichtlich der Nachkommen des Ehepaars Johann Traugott und Julie Henriette Roth. Gesichert ist die Tochter Julie Eleonore; eine weitere, am 3. März 1846 verstorbene Tochter Eugenie wird im Brief ihres Onkels Gottlob Roth vom 18. Juli 1846 erwähnt; im selben Schreiben ist von einem Bruder und mehreren Schwestern die Rede. Zudem ist die von Weber in den Tagebüchern 1824/25 mehrfach erwähnte „Jenny“ möglicherweise mit den Roths in Verbindung zu bringen.