Anzeige vom Verlag Steiner (Wien) im Streit um das Eigentum am Klavierauszug der Euryanthe
Anzeige und Warnung
für Freunde der Musik und Musikhandlungen.
Die Herder’sche Kunst- und Musikhandlung zu Freiburg im Breisgau hat erst kürzlich die Ausgabe eines Klavierauszugs aus der Oper „Euryanthe“ mit dem Beisaze angekündiget, daß sie diesen Auszug von dem Musikdirektor Büttinger arrangiren, und für minder fertige Klavierspieler leichter einrichten lasse, weil der von dem Verfasser dieser Oper gemachte Auszug mit mancher Schwierigkeit verbunden wäre. –
Diese Anzeige veranlaßt uns, gesammte Musikfreunde und Buch- und Musikhandlungen gegen diesen von der Herder’schen Handlung angekündigten auf Kosten unseres Eigenthums bewerkstelligenden Nachdruk aus der Ursache zu warnen, weil ein zum Spielen leichter eingerichteter Auszug wohl gemacht werden kann, daß aber auch eben dadurch der Sinn und der beabsichtigte Zwek, den der Autor bei seinem durch die Unterzeichneten schon vor 2 Monaten ausgegebenen und in allen Handlungen des Inn- und Auslandes befindlichen von ihm selbst verfertigten Originalklavierauszug der Oper Euryanthe hatte, entweder ganz entstellt, oder doch größtentheils verunstaltet werden wird, welches wohl dem musikliebenden Publikum keineswegs gleichgültig seyn kann.
Wien und Dresden, am 30 Jänner 1824
S. A. Steiner u. Comp.
Musikverleger in Wien,
Mit Obigem einverstanden zu seyn, und dieselbe Ansicht auch auf die Herdersche Ausgabe des Freischütz und der Preciosa auszudehnen, bezeuget hiemit auf Verlangen Carl Maria von Weber.
Apparat
Verfasst von
Zusammenfassung
warnende Anzeige des Steiner-Verlages Wien über die Einrichtung eines leichteren Klavierauszugs zur „Euryanthe“ durch den Verlag Herder
Generalvermerk
vgl. dazu auch die Ankündigung des Herder-Verlages zur Veröffentlichung des Klavierauszuges bzw. dessen Anzeige und Stellungnahme zum Druck
Entstehung
–
Verantwortlichkeiten
- Übertragung
- Solveig Schreiter