Joseph Genser an Friedrich Wilhelm Jähns in Berlin
Wien, Samstag, 6. Mai 1882
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- 1882-04-15: an Jähns
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- 1882-04-15: an Jähns
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Ich habe Ihr gütiges Schreiben vom 19. v. Mts erhalten und danke Ihnen vielmals für die übersendete Photographie des Sommerhauses Webers in Klein-Hosterwitz und die beigefügten werthvollen Notizen. Sie haben mir damit eine rechte Freude gemacht und mich für meine angeblichen Bemühungen in einer zu munificenten Weise belohnt.
Ihrer neuen Aufgabe nämlich der Beurtheilung, ob die im Hoftheater aufliegende Freischütz-Partitur von Webers Hand herrühre, fühlte ich mich nicht gewachsen und suchte ich daher den Rath anderer Authoritäten, | Leider kam ich damit nicht zum Ziele bis mir endlich einfiel, – das Ei des Columbus – den Titel der Oper durchzupausen u sende ich Ihnen das betreffende Blättchen anbei zu selbsteigener Vergleichung ein*.
Das von Ihnen als charakteristisch angeführte Schnörkel unter dem
vollen Namen Webers fand
ich übrigens auf dem Titel nicht vor.
Ich kann nicht schließen, ohne Sie hochgeehrter Herr Professor nochmals zu versichern, daß ich es mir zu einer besonderen Ehre anrechne, wenn Sie für Ihre Arbeiten es zuweilen für nötig erachten, meine schwachen Kräfte in Anspruch zu nehmen und daß Ihnen jederzeit mit aufrichtiger | Bereitwilligkeit zur Verfügung stehen die Dienste Ihres Sie hochverehrenden u Ihnen
ganz Ergebenen
Jos. Genser
Apparat
Zusammenfassung
sollte feststellen, ob die Freischütz-Partitur im Hoftheaterarchiv von Weber herrühre, fühlt sich damit aber überfordert und paust ihm den Titel ab
Incipit
„Ich habe Ihr gütiges Schreiben vom 19. d. M.“
Verantwortlichkeiten
- Übertragung
- Frank Ziegler
Überlieferung
Einzelstellenerläuterung
-
„… anbei zu selbsteigener Vergleichung ein“Die Pause des (nicht autographen) Titel-Schriftzugs liegt bei; vgl. Faksimile.