Georg Kaiser an Zahn & Jaensch in Dresden
Borsdorf b. Leipzig, Sonntag, 15. August 1915

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  • 1915-09-17: an Königliche öffentliche Bibliothek

Sehr geehrter Herr,

besten Dank für die frdl. Zusendung des Brieffragmentes* aus Ihrem Katalog 270, No. 64., das anbei eingeschrieben zurückgegeben wird. Ich darf Sie dabei wohl darauf aufmerksam machen, daß die „englische Komposition“ auf der Rückseite, die Ihr Katalog verzeichnet, gleichfalls die Handschrift Webers ist*; es ist Takt 39–57 aus der Cavatine der Rezia im „Oberon“: „Traure, mein Herz“ (No. 18 des Klavierauszuges) für Singstimme (engl. Text!) und Klavier, und zwar ist die Singstimme notiert im Discantschlüssel. Diese Cavatine hat Weber erst am 26. März 1826 in London geschrieben und am 12. April 1826 war dort die Uraufführung des | Oberon. Selbstverständlich erhöht diese Feststellung den Wert Ihres Autographen.

Was die Theaterzettel-Sammlung betrifft (No. 212 Ihres Kataloges), so werde ich mir erlauben, sie durch eine mir befreundete Dame in Dresden einmal besichtigen zu lassen. Das wird in einem der nächsten Tage geschehen. Ich gebe dann sofort Bescheid.

Mit vorzüglicher HochachtungDr. Georg Kaiser

Anbei 1 Weber-Manuscript

Pscr. Die Aufschrift des Briefumschlags zu dem Autographen
dürfte von Frau Maria v. Wildenbruch, geb. v. Weber,
stammen.

Apparat

Zusammenfassung

übersendet Autograph aus Kat. 270, No. 64 (Brief Webers vom 21. April 1826) u. weist darauf hin, dass es sich bei der Rückseite um ein Stück KlA zum Oberon handelt

Incipit

Besten Dank für die frdl. Zusendung des Brieffragmentes

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Eveline Bartlitz

Überlieferung

  • Textzeuge: Berlin (D), Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung (D-B), Slg. Adam
    Signatur: N. Mus. Nachl. 141, Kaps. 136, Nr. 503, Beilage

    Quellenbeschreibung

    • 1 DBl. (2 b. S.)

    Einzelstellenerläuterung

    • „… die frdl. Zusendung des Brieffragmentes“3. Fragment des Briefes von Weber an K. T. Winkler vom 21. April 1826 (Nr. 1).
    • „… gleichfalls die Handschrift Webers ist“Kaiser vermutete allerdings fälschlich Weber als Schreiber des Notentextes. Von ihm stammt nur die englische Textunterlegung, während den Notentext Anton Bernhard Fürstenau notiert hatte.

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