Karl Emil von Schafhäutl an Friedrich Wilhelm Jähns in Berlin
München, Sonntag, 21. Juni 1868

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Verehrter Herr Director!

Die Wiener Musikzeitung ist leider in München nicht aufzutreiben. Da Sie den ClavierAuszug der Voglerschen Oper Samori einzusehen wünschen, so lege ich Ihnen denselben hiermit bei. Ich habe ihn wieder durchgegangen und bin überzeugt, daß der Clavierauszug von Vogler selbst und nicht von Weber ist. Die Art und Weise des Claviersatzes, selbst die Art der Raumersparungen p 156 ist ganz Voglersche Manier ja p 114 und 117 bei Coro glaubt man die Voglersche Hand selbst zu sehen. Übrigens spricht Weber auch nur von der Partitur der Ouverture, die ihm Vogler anvertraut; daß er überhaupt irgend einen Claviersatz aus der Oper gemacht, gibt er nicht an; obwohl er von seinem übrigen musikalischen Thun und Treiben seinen Freunden genaue Rechenschaft gibt, erwähnt er des angefertigten Clavierauszuges mit keiner Sylbe; ich glaube auch nicht daß Vogler dem damals (?) angehenden Musiker eine solche Arbeit, die mit Voglers Namen erscheinen sollte, überlassen haben würde ja auch auf dem Titel des Clavierauszuges heißt es: Für das Forte Piano eingerichtet und se Durchlaucht etc etc gewidmet vom Verfasser

Indem ich mich Ihnen heut bestens (?) empfehle verharre ich mit ... Hochachtung als Ihr
ergebenster Diener
Schafhäutl

Apparat

Zusammenfassung

setzt auseinander, weshalb er nicht glaubt, dass der Klavierauszug zur Voglerschen Oper Samori von Weber ist

Incipit

Die Wiener Musikzeitung ist leider in München nicht aufzutreiben

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Eveline Bartlitz; Joachim Veit

Überlieferung

  • Textzeuge: Berlin (D), Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung (D-B)
    Signatur: Weberiana Cl. X, Nr. 548

    Quellenbeschreibung

    • 1 DBl. (3 b. S. o. Adr.)

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