Bericht über die Quandt’sche Theatergesellschaft in Niederfüllbach im Sommer 1794

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Herr Qvandt, der die Weeberische Gesellschaft zu Baireuth übernahm*, spielt iezt (August) in der Nähe Coburgs zu Füllbach*. Er ist dort eine seltene Erscheinung; sie hat viel Abentheuerliches. Seit Ilgner, das ist, seit 24 Jahren war kein deutsches Schauspiel da. Das neuerbaute Schauspielhaus steht am Fuße eines kleinen Berges, und ist 100 Fuß lang, 50 breit, mit Logen.

Oben auf dem Berge haben sich reiche Edelleute geschmackvolle Sommerhäuser gebaut. In der Mitte steht ein fürstliches Zelt mit einem Billard. Der Prinz Franz, Bruder des regierenden Herzogs, wohnt beim Edelmanne des Dorfes, der Erbprinz kömmt täglich mit seiner Familie angefahren. Die Coburger strömen die Chaussee heraus. Hütten aller Art biethen den hungerigen Wanderern Mundvorrath in Ueberfluß dar. Das Dorf ist ritterschaftlich. – Vielleicht bewegt dieser Zulauf die alte Frau Herzogin, daß sie die Gesellschaft noch auf dem Schloßtheater spielen läßt, da doch das meiste Geld außer dem Lande verzehrt wird.

Hier ist alles neu. Gutes Schauspiel gefällt sehr. Das Volk ist noch nicht an die Operetten gewöhnt.

Apparat

Entstehung

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Ziegler, Frank

Überlieferung

  • Textzeuge: Rheinische Musen, Jg. 1, Bd. 2 (1794), H. 1, Nr. 3, S. 71

    Einzelstellenerläuterung

    • „… ische Gesellschaft zu Baireuth übernahm“Letzte Vorstellung unter F. A. von Weber am 24. März, erste unter D. G. Quandt am 26. März 1794.
    • „… der Nähe Coburgs zu Füllbach“Beginn der Vorstellungen am 2. August 1794.

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