Aufführungsbesprechung Prag: „Silvana“ von Carl Maria von Weber am 1. Januar 1825

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Correspondenz-Nachrichten.
Tagebuch aus Prag.

Am 1. Jan. 1825. Die Direktion unserer Bühne eröffnete das neue Jahr auf eine sehr erfreuliche Weise mit Weber’s lieblich-romantischer Silvana, eine so holde Vorgängerin des Freischütz, daß es ihr wohl nirgend ganz an Theilnahme fehlen kann, und wenn hier der Beifall dießmal spärlicher, als bei ihren frühern Aufführungen gespendet wurde, so dürfte das wohl an der Besetzung liegen. Frau v. d. Klogen hatte in der Hauptrolle zwei wichtige Vorgängerinnen (Dem. Brand und Dem. Josephine Demmer) zu bekämpfen, und konnte leider nicht wirken, da sie dem Charakter, nach unserer Ansicht, zu wenig romantische Idealität abgewonnen hatte, die Scene nach dem Schlaftrunk sank zum – Weinrausch herab, die Spiegelscene wurde zum Theil durch Ungeschicklichkeit des Duplikats vernichtet*, ihr Tanz hat ihr schon den Eindruck der Preciosa verdorben, und ihre Silberstimme konnte nur in ein Paar Worten zu den Gemüthern sprechen!! — Dem. Comet sang die Mechthilde sehr brav, und augezeichnet Hr. Binder den Grafen Rudolph. Krips, der seit den frühern Produktionen der Silvana das letzte Restchen von Stimme verloren hatte*, sang recht eigentlich mit den Füßen und die Entrechats des alten, regsamen Mannes bestachen das Publikum so sehr, daß man sogar eine Wiederholung des „Rumbidi bum“ mitnahm.

[…]

Apparat

Zusammenfassung

Besprechung der Neueinstudierung der Silvana in Prag

Entstehung

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Frankl Ziegler

Überlieferung

  • Textzeuge: Abend-Zeitung, Jg. 9, Nr. 65 (17. März 1825), S. 260

    Einzelstellenerläuterung

    • „… durch Ungeschicklichkeit des Duplikats vernichtet“Das Spiegelbild wurde durch eine Tänzerin dargestellt.
    • „… Restchen von Stimme verloren hatte“Die Rolle war 1817 von J. Allram gegeben worden.

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