Aufführungsbesprechung Wien: 22. bis 30. Oktober 1823 (darunter „Euryanthe“ von Carl Maria von Weber am 27. Oktober 1823)
Tagebuch aus Wien.
(Fortsetzung.)
[…]
Vom 24. – 28. Oct. Da ich mit dem Berichterstatter, welcher dem Leser über die erste Vorstellung der Euryanthe Nachricht gab, in der Hauptsache einverstanden bin, so habe ich hierüber nichts mehr zu melden. Nur glaube ich, daß der Sieg Weber’s, welchen der Berichterstatter im Gefühl der guten Sache ausposaunt, in der Folge vielleicht von Vielen bestritten werden wird. Ob Euryanthe das Theaterfeld behaupten werde (wornach die Meisten den Sieg ermessen), steht freilich erst zu erwarten. Allein bei einer Kunstschlacht ist schon viel gewonnen, wenn man durch den Nebel des Unsinnes und durch den Donner der großen Trommel gedrungen ist, und wer hier den Beßten seiner Zeit genug gethan, der hat gelebt für alle Zeiten. Die Plänkler werden freilich noch hier und da nachpaffen, allein die Hauptsache ist gethan und Weber eingezogen in den Tempel der Wahrheit. – Wir wünschen ihm Glück dazu. – Einige, von dem Tondichter selbst vorgenommene Abkürzungen rundeten die zweite Vorstellung dieser Oper noch mehr, und auch bei dieser wurde er wieder nach jedem Akte und am Schlusse vorgerufen. […]
Apparat
Zusammenfassung
Fortsetzung Wien, 22.-30. Okt.
Aufführungsbesprechung der Oper Euryanthe von Carl Maria von Weber in Wien vom 27. Oktober 1823, Fortsetzung
Entstehung
–
Verantwortlichkeiten
- Übertragung
- Jakob, Charlene
Überlieferung
-
Textzeuge: Abend-Zeitung, Jg. 7, Nr. 308 (25. Dezember 1823), S. 1232