Stellungnahme zur Resonanz des Freischütz in Frankreich

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Notizen.

Weber’s und Kind’s weltberühmte Oper: der Freischütz, wird bekanntlich auch in Paris, nach der Bearbeitung von Castil-Blaze, mit außerordentlichem Beifall gegeben*. Ein Deutscher, welcher der Vorstellung dieser Oper beiwohnte, versichert jedoch, daß man den Originaltext in der höchst verunglückten Bearbeitung kaum wieder zu erkennen vermöge. Alles Nationelle sey gänzlich verwischt, die Scene nach England verlegt, das Schauderhafte bis zum Fratzenhaften übertrieben, besonders aber hätten die einfachen, naiven Gesänge unendlich verloren. Der Jungfernkranz sey zu einem pomp¦haften Epithalamium geworden, das nun mit der beibehaltenen einfachen, gemüthlich tändelnden Melodie die wunderlichste Erscheinung bilde. Der Dialog wurde so schlecht behandelt, daß man hätte glauben sollen, die Sänger und Sängerinnen schämten sich, zu sprechen. Die beiden Damen* aber hätten sich dergestalt geziert und geputzt gehabt, daß man sie fast für Carnevalsmasken hätte halten sollen.

Apparat

Entstehung

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Frank Ziegler
Korrektur
Eveline Bartlitz

Überlieferung

  • Textzeuge: Zeitung für die elegante Welt, Jg. 25, Nr. 42 (28. Februar 1825), Sp. 335–336

    Einzelstellenerläuterung

    • „… , mit außerordentlichem Beifall gegeben“Premiere des Robin des bois im Pariser Odéon-Theater am 7. Dezember 1824.
    • „… zu sprechen. Die beiden Damen“Mlle. Florigny (später verh. Valère) sang die Anna (= Agathe), Mad. Letellier die Nancy (= Ännchen); zu ihren Kostümen vgl. die Rollenbilder, abgebildet u. a. in: Mark Everist, Music Drama at the Paris Odéon 1824–1828, Berkeley u. a. 2002, S. 76, 88.

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