Brandes, Minna
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Bildquelle
Bruno Thomas Satori-Neumann, Dreihundert Jahre berufsständisches Theater in Elbing. Die Geschichte einer ostdeutschen Provinzialbühne, Bd. 1, Danzig 1936 (Quellen und Darstellungen zur Geschichte Westpreußens, Bd. 20)
Basisdaten
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Brandes, Charlotte Wilhelmine Franziska
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21. Mai 1765 in Berlin
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†13. Juni 1788 in Hamburg
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Schauspielerin, Sängerin, Komponistin
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Weimar, Dresden, Leipzig, Mannheim, Hamburg, Riga
Dokumente
Biographische Informationen aus der WeGA
- Tochter des Schauspielerehepaars Johann Christian Brandes und Esther Charlotte Brandes, geb. Koch, Taufpate war Gotthold Ephraim Lessing
- erster Bühnenauftritt im Januar 1768 in Leipzig bei der Gesellschaft von Heinrich Gottfried Koch im Lustspiel Der Schein trügt von J. C. Brandes
- Eltern ab 1769 engagiert bei der Gesellschaft von Abel Seyler in Hannover, Lüneburg, Celle, Stade, Hamburg, Lübeck, Hildesheim, Osnabrück und Wetzlar
- ab 1771 mit den Eltern unter Seyler in Weimar, Gotha, Altenburg, Leipzig und Dresden (gab Kinderrollen); bereits 1772 in Weimar erster Gesangsauftritt in einer Oper (laut Biographie von 1789), dort auch weitere musikalische Ausbildung (Klavierunterricht bei Friedrich Hönicke, zusätzliche Förderung durch Ernst Wilhelm Wolf und Anton Schweitzer), später Gesangsunterricht in Dresden (bei Antonio Mariottini)
- 1777 bis 1779 mit den Eltern bei der Gesellschaft von Pasquale Bondini in Dresden und Leipzig; 1778 kurzzeitig Gesangslektionen bei Gertrud Elisabeth Mara in Leipzig und Dresden (fortgesetzt 1779 in Berlin)
- 1779 bis April 1781 mit den Eltern am Hoftheater Mannheim
- während der Spielzeit 1781/82 mit den Eltern am Theater Hamburg (abgegangen März 1782)
- 1782 mehrmonatiger Aufenthalt in Berlin, nahm nochmals Gesangsunterricht beim Kastraten Giovanni Carlo Concialini, danach Reise mit den Eltern über Schwedt, Stettin, Danzig, Königsberg, Tilsit und Mitau (dort etliche Konzertauftritte) ins neue Engagement nach Riga
- Herbst 1782 bis Frühjahr 1784 mit den Eltern am Theater in Riga; dort weitere Musiklektionen beim Organisten Julius August Fehre und beim Musikdirektor Friedrich August Baumbach; Rückreise 1784 über Mitau, Tilsit, Königsberg, Danzig, Stettin, Anklam, Greifswald, Stralsund (dort jeweils Konzert- bzw. Theaterauftritte) nach Hamburg
- erneute Festanstellung am Hamburger Theater von März 1785 bis März 1786 (in dieser Zeit war Vater Brandes einer der Direktoren des Theaters) sowie anschließend unter der Direktion von Friedrich Ludwig Schröder bis März 1788 (u. a. gemeinsam mit Jeanette von Weber), letzter Auftritt laut Theaterzettel am 3. März 1788 als Leonore in Dittersdorfs Doktor und Apotheker
- nach ihrem Tod wurden von ihr komponierte Lieder und Klavierstücke durch Friedrich Hönicke als Musikalischer Nachlass herausgegeben