Georg Goltermann an Friedrich Wilhelm Jähns in Berlin
Frankfurt am Main, Montag, 28. Oktober 1878

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Hochgeehrter Freund!

Vor Allem meinen herzlichsten Dank für die schönen Autographen, die mir größtentheils in meiner Sammlung fehlten. ‒

Was die angeregte Frage wegen des 3ten Finales im Freyschütz betrifft, so steht die betreffende Stelle* in der von Weber seinerzeit eingesandten Partitur nicht, und ist auch bis vor circa 3‒4 Jahren hier nie gesungen worden. Als ich zu dieser Zeit die Direction der Oper übernahm, habe ich aus der neuen Peters’schen Partitur die Stelle ausschreiben lassen, und ist seither dieselbe stets vom Eremiten gesungen. Wie Weber eine Partitur ohne diese 22 Tacte versenden konnte, ist mir eigentlich unerklärlich, denn dieselben gehören doch zweifelsohne hinein. Vielleicht können Sie mir gelegentlich Aufschluß darüber geben.

Ich muß für heute leider schließen, und sende Ihnen noch die besten Grüße meiner Frau, sowie die Ihres stets ergebenen
Georg Goltermann

Apparat

Zusammenfassung

teilt mit, dass die betr. Eremiten-Stelle in der von Weber nach Frankfurt gesendeten Partitur nicht steht, sie ist auch bis vor 3–4 Jahren nie gesungen worden; seit er die Direktion inne hat, hat er die Stelle aus der Peters'schen Partitur ausschreiben lassen, und sie ist seither stets gesungen worden

Incipit

Vor Allem meinen herzlichsten Dank für die schönen Autographen

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Frank Ziegler

Überlieferung

  • Textzeuge: Berlin (D), Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung (D-B)
    Signatur: Weberiana Cl. X, Nr. 741

    Quellenbeschreibung

    • 1 DBl. (1 b. S. o. Adr.)
    • am Briefkopf gestempelt: „an Jähns“

    Einzelstellenerläuterung

    • „… so steht die betreffende Stelle“Gemeint ist die (ungekürzte) Eremitenpassage im Finale des III. Akts.

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