Wilhelm Mangold an Friedrich Wilhelm Jähns in Berlin
Bensheim, Samstag, 9. September 1865
Einstellungen
Zeige Markierungen im Text
Kontext
Absolute Chronologie
Vorausgehend
Folgend
- 1865-12-12: an Jähns
Korrespondenzstelle
Vorausgehend
Folgend
- 1865-12-12: an Jähns
Hochgeehrtester Herr Musikdirektor!
Ihr sehr geehrter lieber Brief vom 18ten vor. Monats hat mich sehr erfreut, um so mehr als Ihre darinnen so freundlich ausgesprochenen Gesinnungen gegen mich mit den meinigen gegen Sie in ganz gleicher Weise sich begegnen u. mir dadurch die Freude zu Theil wird dieselben gegen die Ihrigen hiermit in herzlicher Erwiederung auszutauschen. Unser persönliches Bekanntwerden mit einander war zu meinem großen Bedauren nur auf einen allzu flüchtigen Augenblick beschränkt, ich gebe mich aber der angenehmen Hoffnung hin noch ein oder das andermal — vielleicht durch Veranlassung einer wiederholten Reise in hiesige Lande — glücklicher zu sein u. mich eines weiteren und längeren lieben Besuches von Ihnen mich erfreuen zu dürfen.
Das Weber’sche Manuscribt‡* lag bei meiner Schwester, eintretenden Falls bei meiner Tochter* in Darmstadt | zu Ihrer Einsicht bereit. Bei der Eile Ihrer Rückreise war es ihnen jedoch nicht vergönnt Ihre interessante Bekanntschaft machen zu können. Sollten Sie in Betreff des Manuscribtes‡ noch irgend einen Anstand finden so stehe ich jederzeit mit Vergnügen bereit Ihnen darüber präcise Auskunft zu ertheilen.
In der Hoffnung daß Sie mit Ihrer Verehrten Frau Gemahlin in bestem Wohlbefinden nun wieder zu Hause angelangt sind verbinde ich damit, nebst vieler Empfehlung meiner Frau* und Tochter, die Bitte die Versicherung der ausgezeichnetsten Hochachtung sowie die herzlichen Grüße der freundschaftlichsten Zuneigung entgegen zu nehmen von Ihremstets aufrichtig ergebensten
Wilh. Mangold
Großherzogl. Hess. Hofkapellmstr. a. D.
Apparat
Zusammenfassung
teilt mit, dass das Webersche Manuskript bei seiner Tochter in Darmstadt zur Einsicht bereit lag, er aber wegen seiner eiligen Abreise es nicht habe sehen können, sollte er Fragen dazu haben, ist er bereit, jede Auskunft zu erteilen; dankt für die persönliche Begegnung
Incipit
„Ihr sehr geehrter lieber Brief“
Verantwortlichkeiten
- Übertragung
- Frank Ziegler
Überlieferung
Textkonstitution
-
„Manuscribt“sic!
-
„Manuscribtes“sic!
Einzelstellenerläuterung
-
„… Das Weber ’sche Manuscribt“Seit 2000 in D-B, 55 MS 40.
-
„… eintretenden Falls bei meiner Tochter“Vermutlich ist die unverheiratete Tochter Emilie Mangold (1831–1897), Sängerin und Klavierlehrerin, gemeint.
-
„… nebst vieler Empfehlung meiner Frau“Therese Mangold, geb. Krauss (1806–1870).