Alfred Dörffel an Friedrich Wilhelm Jähns in Berlin
Leipzig, Montag, 14. Februar 1876

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Hochgeehrter Herr Professor,

Wie gern hätte ich gemacht, daß Ihre liebe Zuschrift vom 6. d. M. nicht erfolglos geblieben wäre! Ich habe in unserer Stadtbibliothek gesucht und gestöbert, um wenigstens vielleicht ein Textbuch zu den angeführten Operetten aufzufinden, — auch dieses ist vergebens gewesen. Sie sehen, jedes Körnchen ist mir versagt, das ich zu Ihrem „Bibliothekschmuck“, wie ich Ihr Werk zu nennen pflege, beitragen könnte. So bleibt mir nichts übrig, als für Ihre gütige Nachfrage recht herzlich zu danken. Auch sonst wüßte ich nichts in Bezug auf Weber, was Ihnen neu sein könnte. Daß ein Sohn von Kind, neuerdings ein Schriftchen bezüglich des Freischütztextes herausgegeben, wird Ihnen längst bekannt sein*. Ich selbst ließ mir mit unserem Secretair Dr. Wustmann angelegen sein, das Original ausfindig zu machen, auf welches jener Text zurückzuführen ist, indem eine eigenhändige Notiz von Kind, die wir haben, besagt, das betreffende Buch sei auf unserer Stadtbibliothek vorhanden. Wir haben lange nachgeforscht, ehe wir zu der Ueberzeugung kamen, daß jene Notiz irrig sei, und Wustmann hat dann auch in einem Artikel in den „Grenzboten“ den Sachverhalt klar gelegt. In Bezug auf Weber’sche Compositionen selbst ist mir nicht das Geringste vorgekommen, worüber Ihr Werk nicht Aufschluß und Nachweis gäbe. Sollte durch einen ganz merkwürdigen Zufall ich etwas entdecken, das mir | der Mitteilung an Sie werth erschiene, so werde ich sofort Ihnen Notiz geben. Wer aber könnte in Bezug auf Weber Ihnen etwas Neues sagen?

Nehmen Sie die Versicherung meiner ausgezeichnetsten Hochachtung, mit welcher ich verbleibe unter besten Wünschen für Ihr stetes Wohlergehen Ihr
dankbar ergebenster
A. Dörffel.

Apparat

Zusammenfassung

bedauert sehr, Jähns’ Nachfragen nicht befriedigen zu können; berichtet über Literatur bezüglich des Freischütz-Sujets

Incipit

Wie gern hätte ich gemocht, daß Ihre liebe Zuschrift vom 6. d. M.

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Frank Ziegler

Überlieferung

  • Textzeuge: Berlin (D), Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung (D-B)
    Signatur: Weberiana Cl. X, Nr. 157

    Quellenbeschreibung

    • 1 DBl. (2 b. S. o. Adr.)
    • am Briefkopf gestempelt: „an Jähns“

Textkonstitution

  • g„k“ überschrieben mit „g

Einzelstellenerläuterung

  • „… wird Ihnen längst bekannt sein“Vgl. dazu die Korrektur in der folgenden Mitteilung vom 19. Februar 1876.

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