Adolf von Henselt an Friedrich Wilhelm Jähns in Berlin
St. Petersburg, Samstag/Sonntag, 23./24. April 1870

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Hochgeehrtester Herr

mich brennen die Nägel Ihnen gegenüber aber, ich habe unmöglich die Zeit Ihnen ausführl[ich] zu schreiben. Seyn Sie aber überzeugt, daß ich in Ihrer Sache thun werde was ich kann — vielleicht werden Sie es merken, u das ist besser als Worte — obwohl ich mich zu nichts verbindlich machen kann. | Denn die Ausführung liegt doch immer in dem Willen der Betreffenden, u nicht alle haben Rücksichten für mich wie z B der edle Pr. Oldenburg* — ich werde jetzt noch an die Großfürstinnen Helene* u Catherine* geben[.] im Publikum habe ich erst 4 untergebracht*; sollten Sie es glauben, man stößt | sich an den Curs-verlusten — Rußland ist nicht mehr dasselbe!

Vielleicht hab ich die Freude Sie diesen Sommer zu sehen, leider weiß ich aber noch nicht wann ich werde reisen können.

Ich reise jetzt nach MoskauWilm wollte Ihnen schreiben — mit der Oberon Ouv. verhält es sich so wie | er Ihnen mitgetheilt. —

Sehr würden Sie durch nähere Mittheilungen über Frl Carlblom verbinden Ihren ganz gehorsamsten
Diener
Ad Henselt
der sehr auf Ihre gütℓ
Nachsicht hofft.

24 Ap. Habe heute den beiden Großfürstinnen abgegeben; nach meiner später wiederholten Erinnerung sagten beide daß | sie nicht vergessen würden.

Apparat

Zusammenfassung

stellt auf Jähns’ Bitte um Unterstützung von dessen Subskriptionseinladungen zum Weber-Werkverzeichnis in Petersburg in Aussicht, sich dafür einzusetzen; die Großfürstinnen Helene und Catherine zeigen sich interessiert, sieht aber Schwierigkeiten beim Auftreten von Kursverlusten

Incipit

mir brennen die Nägel Ihnen gegenüber

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Eveline Bartlitz; Joachim Veit

Überlieferung

  • Textzeuge: Berlin (D), Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung (D-B)
    Signatur: Weberiana Cl. X, Nr. 288

    Quellenbeschreibung

    • 1 DBl. (4 b. S. o. Adr.)
    • am Briefkopf gestempelt: „an Jähns“

Textkonstitution

  • „… “am Rand von Bl. 2v und 2r hinzugefügt:

Einzelstellenerläuterung

  • „… B der edle Pr. Oldenburg“Prinz (Konstantin Friedrich) Peter von Oldenburg (1812‒1881), Sohn von Georg von Oldenburg und der Zarentochter Katharina Pawlowna.
  • „… noch an die Großfürstinnen Helene“Großfürstin Helena Pawlowna (1807‒1873), eigentlich Friederike Charlotte Marie von Württemberg, seit 1824 verheiratet mit dem Zarenbruder Michail Pawlowitsch Romanow (1798‒1849).
  • „… die Großfürstinnen Helene u Catherine“Großfürstin Katherine Michailowna Romanowa (1827‒1894), Tochter von Großfürstin Helena, seit 1851 verheiratet mit Georg zu Mecklenburg-Strelitz (1824‒1876); das Paar lebte überwiegend in St. Petersburg.
  • „… habe ich erst 4 untergebracht“Jähns dürfte ihm Subskriptionseinladungen zum Weber-Werkverzeichnis mit der Bitte um Weitergabe geschickt haben.

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