Betrachtungen über die Szenerie im „Freischütz“ (Teil 1 von 2) (Dresden, Mai 1822)
III.
Einiges
über scenische Anordnungen,
insbesondere
mit Beziehung auf die Oper:
Der Freischütz.
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I.
Samiel.
Die beiliegenden Zeichnungen *) sollten eigentlich ohne weitere Erklärung sich selbst aussprechen; da jedoch keine passende Stellung sich finden ließ, wo nicht dieser oder jener Theil verdeckt worden wäre, hauptsächlich aber weil des Zeichners Hand nicht Festigkeit und Gewandtheit genug hat, um das Gedachte und wirklich Ausgeführte auf dem Papier geschickt nachzuzeichnen – der Darsteller des Samiel | aber von dem innigsten Wunsche durchdrungen ist, dem – – Dichter des Freischützen Alles, was er in Beziehung auf diese Darstellung, gedacht und angeordnet hat, möglichst anschaulich zu machen und demnächst zur gefälligen Beurtheilung vorzulegen, so fügt er den Zeichnungen noch die Anordnungen bei, die er behufs der Darstellung des Samiel getroffen hat.
Diese Anordnungen stützen sich auf folgende Ansichten.
Samiel ist ein Phantasiegebilde; das personificirte böse Princip. *) Das muß kenntlich werden und muß demnach dem Bilde, das die Mehrheit sich davon entwirft, sich anähneln. Die Repräsentation desselben muß Schrecken, Entsetzen, Furcht, Grausen erregen; sie muß gigantesk seyn; sie muß der Milde, der Frömmigkeit, der Schönheit entgegenstehen, ohne die Sittlichkeit, den Schönheitssinn zu beleidigen, | ohne das Entsetzen in Abscheu zu wandeln, die Furcht in Empörung. Mit Einem Worte, es muß ein Werk der Kunst seyn, ein Gemälde, das der Schönheit zur Folie dient, aber nicht greller Contrast der Schönheit ist.
Samiel darf kein Scheinbild seyn; es muß körperlich dastehen; es muß leben, zweckgemäß sich bewegen, Zufriedenheit oder Mißfallen ausdrücken.
Die Direction des – – Theaters befand sich wegen Besetzung des Samiel in einiger Verlegenheit. Der Unterzeichnete – – – übernahm die Rolle mit jenem Eifer, den die Liebe zur Kunst einflößt, und der im vorliegenden Falle durch die Liebe zur Sache – – – aufs höchste gesteigert ward. Die Direction überließ auch in dieser Rolle dem Darsteller freie uneingeschränkte Wahl und Anordnung der Mittel, was er um so mehr hier anzuführen für nöthig erachtet, als seine Darstellung vielleicht von der Darstellung auf andern Theatern abweicht, und, in so weit sie den Tadel des Dichters weckt, dieser Tadel nicht die Direction, sondern lediglich den Darsteller treffen kann. |
Das Costum wurde so geordnet:
Weite schwarze schlaffe Stiefeln, mit 3 1/2 Zoll hohen Korksohlen unterlegt (eben der Unterlage wegen schwarz) reichen beinahe bis über die Waden, sind Einen Daumen breit vom Rande, siebenmal in 4 Zoll langen Schlangenlinien eingeschnitten; diese Einschnitte geben sehr weiten feuerrothen Bauschen Raum. Rothe wollene Tricots bedecken das Bein. Eine weite dunkelgrüne Halbhose bauscht halbrund von der Hüfte bis über die Hälfte des Schenkels; diese Halbhose ist häufig, aber unregelmäßig in Flammenlinien durchschnitten. Aus den Einschnitten quillt die weite feuerrothe Unterhose in dicken Bauschen hervor. Ein dunkelgrünes Wamms bedeckt den Oberkörper bis zum Halse, schließt von oberhalb der Hüfte nach der Form des Bauches fest an, (wodurch die Halbhosen stärker hervortreten) und ist, wie die Halbhose, in Flammenlinien unregelmäßig durchschnitten (wobei hauptsächlich die Form des Kreuzes vermieden werden muß). Aus diesen Einschnitten quellen ebenfalls sehr weite feuerrothe Bauschen hervor. Auf allen diesen Bauschen ist etwas | mattes Gold, und in diesem Glanzgold angebracht. Dieses Gold soll nicht sowohl zur Verzierung oder zur Pracht dienen, sondern nur die rothen Bauschen noch mehr herausheben und den Flammen ähnlicher machen. Das Wamms hat feuerrothe, sehr weite Ermel, welche am Handgelenk schließen, dann aber sich im Handschuhe endigen; jeder Finger ist mit einer ganz kurzen messingenen Kralle versehen. Ein einfacher grüner Rock, feuerroth gefüttert, umgiebt nachlässig die Gestalt; die Rockermel sind sehr weit, roth gefüttert, um ein Drittel länger, als der Arm, und enden in fünf auf beiden Seiten rothen Flammenschnitten. Die innere Aermelnath ist, von der Schulternath an, ganz offen und schließt nur am Handgelenk mittelst eines fingerbreiten Streifens, den die aufwärtsgeschlagenen Aermelenden festhalten und bedecken. – Eine feuerrothe Calotte deckt das linke Ohr; auf dem rechten Ohr sitzt der etwas hohe, mit einer breiten, vorn aufgeschlagenen Krempe versehene, fahlbraune Hut, auf dem vier rothe Hahnenfedern nach allen Winden spielen.
Die Wahl der Farben ist vom Dichter bestimmt; der Darsteller erinnert sich noch sehr lebhaft eines Gesprächs über diese Farbenstellung bei Gelegenheit der Aufführung von: Alfonso der Große, was ihm hier sehr zu Statten kam. Die Wahl des Schnittes ist einem Kriegsknecht nachgebildet, der, ich weiß nicht welcher gekrönten Märtyrerin, den Kopf abschlägt. (Ein Albrecht Dürer.)
Als Grundlage zur Gesichtsmaske wählte der Darsteller das Gesicht eines Satyrs, dem er Züge des Neides, des Zorns, der Verzweiflung aus „Shakespears Geburt“ beimischte, wie denn dieses Bild auch seine Haltung und Mimik leitete.
Der Darsteller wich von der Vorschrift des Dichters, ein schwarzes Gesicht *) hinzustellen, darum ab, weil das schwarze Gesicht auf der Bühne todt ist und keine Mimik zuläßt; diese aber wollte er erhalten; darum wählte er zur Maske einen dunkelroth-violetten | Krepp, der, scharf angespannt, eine kräftige Bewegung der Gesichtsmuskeln deutlich wahrnehmen läßt. Diese Maske ist unter seinen Augen gefertigt worden. Ueber eine gewaltige Adlernase, deren Spitze die Oberlippe überwölbt, ist der Flor gespannt, auf dem einige zinnoberrothe Lichter angebracht sind. Der Theil, der die Augen bedeckt, ist ausgeschnitten und in diese Ausschnitte sind Bleche, genau nach der Form des Auges gehöhlt und dem Flor gleich gefärbt, eingenäht. In Mitte dieser Bleche ist ein zirkelrunder Ausschnitt, von einem schmalen, messingenen, stark vergoldeten Ringe, der, etwas größer als der Augapfel, diesem freies Spiel läßt. Den Ring umgiebt ein breiter weiß emaillirter Ring. Der Augapfel kann nun ungehindert wirken und erhält durch den Ring ein nicht zu beschreibendes Feuer; durch die aus der Entfernung entstehende optische Täuschung scheint mit dem Augapfel auch der Ring sich zu bewegen, der übrigens in der Entfernung und bei der Beleuchtung nicht mehr als Ring erkannt wird. Starke buschige schwarze Augenbraunen‡ sind auf den Flor genäht und | haben mittelst dieses Flors die Nachgiebigkeit und Formfähigkeit der wirklichen Augenbraunen‡. Ein starker rabenschwarzer Knebelbart schließt den Flor unter der Nase und am Ohr, und fällt in Schlangenlocken zu beiden Seiten herab. Ein starker voller Bart in lauter Schlangenlocken hängt bis zur Brust herab; die Lippen bedeckt der obenbezeichnete Flor, der zwischen den beiden Bärten hervorquillt und eine undeutliche Lippenähnliche Erhöhung giebt, indem er zugleich den Ton der Stimme dämpft, ohne ihn undeutlich zu machen, oder das Sprechen zu hindern; die wirklichen Zähne schimmern, mittelst einer Ueberkleidung, beim Oeffnen des Mundes hell durch den Flor hindurch. Das Haupthaar ist ebenfalls ganz schwarz und fällt gescheitelt in lauter Schlangenlocken weit über die Schultern hinab. – Am Vorderhaupt erheben sich zwei kleine Satyrshörner (von der Farbe des Flors) aus dem Haar.
Wenn ich in Beschreibung dieser Kleidung und Maske vielleicht zu umständlich war, so war es die ängstliche Sorgfalt, dem Dichter | Alles möglichst anschaulich zu machen, die mich dazu veranlaßte.
Wollen wir noch sehen, wie diese Maske nach und nach gebraucht und benutzt worden, so läßt sich vielleicht daraus erkennen, warum manches so oder so angeordnet wurde.
Das Bild des Schreckens und des Entsetzens darf nur kurze Zeit sichtbar seyn; der Zuschauer muß nicht damit überrascht und wirklich in Schrecken gesetzt werden. Das Schreckbild muß sich ihm nur langsam und nach und nach nähern, damit er Zeit gewinne, sich zu sammeln und sich nicht einer unangenehmen Illusion hingebe. Der Dichter selbst hat dieß durch die Art, wie er Samiel nur nach und nach hervortreten und erst im zweiten Akt Sprache bekommen läßt, deutlich vorgezeichnet. Darum ging der Darsteller auch nur nach und nach und versparte die stärkste, oben vorbereitete Erscheinung für den Augenblick: „Hier bin ich!“ –
Der Darsteller des Samiel ließ inmitten der Bühne einen Baum hinstellen, der ihn deckte, und mit welchem er von unten herauf sich in Verbindung setzte. Hinter diesem Baum steht | Samiel auf einem Bret‡, welches gezogen werden kann; in dem geltenden Augenblicke wird Samiel unbeweglich, lang gestreckt stehend, nach der rechten Seite hin vorgezogen; der Hut ist tief ins Gesicht gedrückt, der Blick gesenkt, die Hände eingeballt, so daß die Krallen nicht sichtbar sind; der Rock bedeckt die Gestalt mehr als zur Hälfte, so daß jetzt noch meist nur Grün zu sehen ist. Eine Rauchwolke dampft unter seinen Füßen auf und hüllt die ganze Gestalt in Nebel; über dem Haupte zieht sich der Rauch mittelst einer angebrachten Zugklappe nach hinten. So unbeweglich fährt er auf dem Brete‡, zu seiner Zeit, zurück.
Beim zweiten Erscheinen kommt Samiel mittelst eines ähnlichen Bretes‡ zwischen der dritten und vierten Coulisse links (vom Theater) heraus und wird auf die rechte Seite hinübergezogen; die Rauchwolke, die unter seinen Füßen ihr Entstehen hat, begleitet ihn über die Bühne. Er ist wieder unbeweglich; der Hut ist mehr aus dem Gesicht gerückt, das Auge blickt starr auf Max, der Rock ist mehr geöffnet, der linke Zeigefinger hebt sich allein aus der geballten Faust, | halb deutend, halb winkend, auf Max gerichtet. So erreicht er in unmerklicher Bewegung, (während die Bewegung der Kniee fortschreitend erscheint) die Coulisse rechts, als das Wort: „Gott“ ihn plötzlich zusammenzucken macht und einen Augenblick darauf zu Boden schmettert – in die Coulisse hinein.
Bei dem Worte: „Hilf Samiel!“ ist er wieder hinter dem oben bezeichneten Baum; er steckt den unbedeckten Kopf aus einem Ausschnitt des Gebüsches hervor und läßt so einen Augenblick das unverhüllte Satyrsgesicht, jedoch ruhig, erblicken.
Vielleicht wird der Dichter dieses Erscheinen in Mitte der Bühne tadeln, da es neben Caspar, der links steht, Statt haben sollte; der Darsteller fand sich zu dieser Abweichung veranlaßt, weil er gerade in diesem Augenblick vom ganzen Hause gesehen zu werden wünschte, wogegen bei dem Erscheinen von der Seite eben diese Seite des Publikums ihn nicht gesehen hätte – auch Caspar durch den Blick auf die Mitte ein freieres Spiel erhält.
Samiel kommt nun noch, mit bedecktem | Haupte, ganz wie beim Erstenmale hinter dem Baume hervor bei folgenden Stellen:
„Ein alter Bergjäger hat mir einmal vertraut – “
„Wo hast du die Kugel her ? –
„Hast du noch mehr solche Kugeln?
„Glaubst du, dieser Adler sey dir geschenkt?
„Hilf zu Samiel ! – – – ich komme ! – “ *)
Bei den letzten Worten verzieht sich das Gesicht zu einem Satyrslachen, und indem die Arme, jedoch immer mit geschlossenen Händen, wie zur Umarmung sich heben, nickt er mit dem Kopfe und verschwindet wieder hinter den Baum.
Im Finale des zweiten Akts ist die Decoration in Beziehung auf Samiel so angeordnet, daß die Felsen nach hinten zu immer dichter und steiler sich thürmen. In der äußersten Tiefe des Theaters stehen zwei Felsen einander gegenüber, | als ob sie durch eine gewaltige Erschütterung gesprengt wären; *) gleich daneben links stürzt der Wasserfall herab und verliert sich rechts zwischen den vorgebauten Felsenstücken. Hinter dem Wasser ist eine Erhöhung angebracht, so hoch, als die Wassermaschine selbst ist. Auf dieser Erhöhung erscheint Samiel zu seiner Zeit; er scheint auf dem Wasser zu stehen und erhält durch die hohen Stiefeln, die Erhöhung des Wassers und die weite Entfernung eine riesenmäßige Größe. Der Rauch begleitet ihn nicht mehr, aber im Augenblick seines Erscheinens wird das Theater finster und nur Er steht von beiden Seiten in schwefelgelbem Lichte hell erleuchtet da. Der Hut ist aus dem Gesicht ge|rückt, der Rock ganz offen; so spricht er, ohne Bewegung, seine Worte kräftig, durchdringend und stark im unisono (c. ) Nur bei dem Schluß: „Bei den Pforten der Hölle“ – erhebt sich die Stimme um eine Octave, aber immer volle kräftige Bruststimme; wobei die Augen glühend rollen. Bei seinem Verschwinden stellt sich die natürliche Mondbeleuchtung wieder her, wobei ich noch bemerke, daß die Mondverfinsterung sehr gut ausgeführt und die ganze Decoration mit dem lebhaftesten Applaus begrüßt wurde.
Alle Elemente sind in Bewegung; die ganze Natur scheint in Aufruhr, die Zuschauer sind auf das äußerste gespannt; das Schrecklichste muß noch kommen; was kommen soll, muß das Vorhergehende überbieten. – Hier ist der Augenblick, für welchen der Darsteller seine Maske berechnete, für welchen er alle Mittel aufsparte. – Max und Caspar wissen sich nicht mehr zu retten; da ergreift Max, um sich fest zu halten, den Ast eines Baumes, der ganz im Vorgrunde links steht – der Baum versinkt, Samiel steht da und hat Maxens Hand | gefaßt. – Der Rock weit offen, hängt nachlässig von der Schulter und zeigt nur das rothe Futter; das Grün der Unterkleidung verschwindet in der Dunkelheit, während das Roth und Gold durch die aus dem Boden hervorbrechenden Flammen nur stärker heraustritt, ja die Bewegung der Flamme scheint auch den rothen Bauschen eine zuckende Bewegung zu geben. So ähnelt Samiel zwischen Flammen einem Feuerball. – Kein Hut, keine Calotte bedecken mehr sein Haupt; die Satyrshörner werden jetzt, und nur jetzt sichtbar, die Schlangenlocken stehen wild aufrecht nach allen Seiten hin und bilden ein Medusenhaupt, das Auge glüht furchtbar rollend; so schleudert er Max mit dem donnernden Ausruf: „Hier bin ich!“ zur Mitte hin, während die am Handgelenke gelösten Rockermel, von Sturmwind und | eigener Bewegung getrieben, den Max umschlingen, wodurch vier Arme sich zu bilden scheinen. – Max liegt am Boden, Samiel mit geöffnetem Munde, mit dem Ausdruck der höchsten teuflischen Freude streckt sich hoch in die Höhe, jauchzend mit den Krallen auf seinen Raub niederdeutend – da schlägt es Ein Uhr: die schwarze Mitternacht ist vorüber – zwei gleichzeitige schreckliche Einschläge bezeichnen das Wirken einer höhern Macht: Samiel stürzt zu Boden, wild die Faust gen Himmel streckend, und versinkt in Flammen. – Plötzliche Stille – ruhiges Zwielicht – Max taumelt empor, der Vorhang sinkt.
Bei Caspars Tode mischt sich Samiel mit bedecktem Haupte, den Rock fast ganz zu, so daß die grüne Farbe die herrschende ist, unbemerkt unter die Jäger, legt im geltenden Augenblick die rechte Kralle auf Caspars Schultern, verzieht bei Caspars Verwünschungen das Gesicht zu einem Satyrslachen, wobei die weißen Zähne sehr sichtbar werden, nimmt, da Caspar todt niedersinkt, eine Feder vom Hute, steckt sie | dem Caspar am Genick in den Halskragen und verschwindet still. –
So ist die hiesige Darstellung des Samiel; was daran zu tadeln ist, gehört lediglich auf Rechnung des Darstellers. Er übergiebt seine Leistung – so gut es aus der Ferne geschehen kann – dem Urtheile des Dichters und, welche Fehler dieser auch darin finden, wie auch der Darsteller in den Voraussetzungen oder in der Ausführung geirrt haben möge: er ist sich bewußt – und der Dichter wird es aus dieser Schilderung erkennen – daß er nirgends nach Willkühr verfahren, sondern überall nach durchdachten Motiven handelte.
Die angefügten Zeichnungen werden die Wirkung des Originals am ähnlichsten vergegenwärtigen, wenn sie Abends bei starker Beleuchtung durch den Spiegel angesehen werden.
Der Darsteller des Samiel hat, absichtlich, früher nichts über die Darstellung des Freischützen auf andern Bühnen gelesen, um seinen Ideengang rein zu erhalten. Was er jetzt gegeben, ist sein. Auch die mit dem innigsten Dank | empfangenen Blätter der Abendzeitung *) wird er erst nach Absendung dieser Zeilen lesen, wiewohl nicht ohne Sorge, daß er die Meinung des geliebten Dichters nicht getroffen haben möge, aber auch mit um so größerer Freude, wenn es ihm gelungen ist, nicht allzuviel gefehlt zu haben. – –
Am 11. April 1822. Der Darsteller* des Samiel.
[Originale Fußnoten]
- *) Es waren zwei mit Wasserfarben ausgeführte Costum-Bilder des Samiel – das eine, wie er (Akt. 1 Sc. 6.) im Hintergrunde über die Bühne schreitet, das zweite am Ende des 2. Akts bei den Worten : „Hier bin ich !“ – beide auch in Hinsicht auf Gesichtsmaske und Stellung sehr ausdrucksvoll. d. H.
- *) Nach meiner Idee: ein personificirtes böses Princip, das im Walde hauset. – Je mehr der Phantasie hiebei überlassen bleibt, desto besser. d. H.
- *) Ich hätte schwarzgelb, Creolen-artig sagen sollen. Das war mein Sinn. d. H.
- *) Sollte dieß nicht zu oft seyn? – Doch läßt sich hierüber, so wie über die scenische Anordnung im Allgemeinen, ohne der Darstellung beigewohnt zu haben, nicht füglich urtheilen. d. H.
- *) Nach meiner Idee soll bei dieser Erscheinung Samiels der Fels wie von unterirdischem Donner gesprengt werden, und er selbst zwischen den zwei kegelförmigen Felsenspitzen gleichsam hervorwachsen. Bei seinem Verschwinden schließt sich der Felsen wieder. – An eine Art Grotte, die hiebei auf manchen Theatern beliebt worden ist, ist nicht zu denken. d. H.
- *) Der hier zu Grunde liegende Gedanke, den Samiel gleichsam als einen dunkelgrünen Nachfalter‡ mit feuerrothen Unterflügeln zu zeigen, ist sehr künstlerisch und dürfte vor allen übrigen Arten, ihn zu costumiren, den Vorzug verdienen. d. H.
- *) Nummer 46. und ff. v. J. 1822. – Da ich meine Ansichten über den hier besprochenen Gegenstand schon dort mitgetheilt habe und, außer den im Obigen beigefügten kleinen Bemerkungen, wenig hinzuzusetzen weiß, so bleibt mir nichts übrig, als dem freundschaftlichen Einsender, der als ein genialer und für seine Kunst enthusiastischer Meister längst allgemein anerkannt ist, für seine Mittheilungen auch öffentlich verbindlichst zu danken, und jenem Aufsatze – mit einigen Abkürzungen und Erläuterungen – hier eine Stelle einzuräumen. d. H.
Apparat
Entstehung
–
Verantwortlichkeiten
- Übertragung
- Solveig Schreiter
Überlieferung
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Textzeuge: Die Muse. Monatsschrift für Freunde der Poesie und der mit ihr verschwisterten Künste, Jg. 2, Nr. 5 (Mai 1822), S. 85–104