Freitag, 30. August 1811
Zürich
d: 30t Visiten gemacht, bey H: Pfarrer Hug als eigentlichem
Inhaber des Naiguelischen MusikHandels. Naegeli nicht
getroffen*. H: Pestaluzz zum Steinbok, ist eine ächte Null.
H: Orell und Füsli war der artigste, der Brief war aber
für Berger und nicht für mich. schlechte Aussichten
zum Concert. für Trauben, und Musik bey Tische
6 Schill:
Nachtische Briefe geschrieben an Weber. Vater, Berger.
Köhler. um 6 Uhr mit Nägeli in sein SingInstitut
gegangen. dieß ist noch ein höchst unvollständiges
Wesen ohne allen Ausdruk, ewig schwankend, undeut-
lich pp ich muste 2 mal spielen auf einem Erardschen
Flügel und that es mit Beyfall. die Comp:‡ von Nägeli
war aber auch so sonderbar und gar zu platt. ich be-
gleitete ihn dann nach Hause*, und da verlohren
wir uns in ein weitläufiges KunstGespräch, indem
mir seine Ansichten viel Vergnügen machten, und er
auch mit meinen Säzzen zufrieden schien.
bey Tische machte ich noch eine recht intereßante Be-
kanntschaft an H: Curtius aus Krähfeld. wir sprachen
über Leben, und Kunst, und es thut mir leid, ihn schon
wieder zu verliehren. Musik bey Tische
3 Sch:
Seitenumbruch
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Apparat
Verantwortlichkeiten
- Übertragung
- Dagmar Beck
- Kommentar
- Dagmar Beck; Frank Ziegler
Überlieferung
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Textzeuge: Berlin (D), Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz (D-B)
Signatur: Mus. ms. autogr. theor. C. M. v. Weber WFN 1Provenienz
- Umwandlung der Dauerleihgabe in eine Schenkung durch Hans-Jürgen Freiherr von Weber am 15. November 1986
- bis 1986 in Familienbesitz (seit 1956 bereits als Dauerleihgabe in der Berliner Staatsbibliothek)
Einzelstellenerläuterung
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„Comp:“Abk. von „Composition“.
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„… gleitete ihn dann nach Hause“Wohn- und Geschäftshaus von H. G. Nägeli in der Augustinerstraße (heute Nr. 24).