Samstag, 31. Oktober 1812
Weimar
d: 31t früh vergeblich zur Grosf: gegangen. dann mit Bertuch und Schönberger
das Altar Gemälde von Lucas Cranach besehen und sein Grabmal*
M: z: H:‡ Abends Titus*.
Uebersicht des Octobers.
CassaStand vom September – ggr: Einnahme 0.
Ausgaben.
Wäsche
Kleidung
Fuhrwesen
Zehrung
Allerley Ausgaben
Unnüzze Ausgaben
Brief Porto
Summa
Ballance.
Cassa Stand
Ausgaben
Rest in Cassa.
24 Briefe empfangen und 29 geschrieben.
comp:‡ Scene für den Prinz Friedrich. Allo: des Concerts‡
in Es. notirt. 6 Walzer für Kühnel.
geschrieben. Notiz über Schleßinger und die 2 Concerte für Kotta
Aufsaz über die 2 Conc: für Bertuch.
3 mal öffentlich gespielt.
Seitenumbruch
Apparat
Verantwortlichkeiten
- Übertragung
- Dagmar Beck
- Kommentar
- Dagmar Beck; Frank Ziegler
Überlieferung
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Textzeuge: Berlin (D), Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz (D-B)
Signatur: Mus. ms. autogr. theor. C. M. v. Weber WFN 1Provenienz
- Umwandlung der Dauerleihgabe in eine Schenkung durch Hans-Jürgen Freiherr von Weber am 15. November 1986
- bis 1986 in Familienbesitz (seit 1956 bereits als Dauerleihgabe in der Berliner Staatsbibliothek)
Textkonstitution
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„s“unsichere Lesung
Einzelstellenerläuterung
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„… Cranach besehen und sein Grabmal“Der Bezug zum Grabmal lässt erkennen, dass Weber Lucas Cranach den Älteren meinte. Nach jüngeren Forschungen stammt das Altarbild in der Weimarer Stadtkirche von Cranach dem Jüngeren. Nach der Besichtigung des Hauptaltars der Stadtkirche besuchten Weber und seine Begleiter das Cranach-Grab auf dem Jacobsfriedhof (dort heute Kopie; Original der Grabplatte seit 1859 in der Stadtkirche).
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„… Abends Titus“Vorstellung im Hoftheater; M. Schönberger gastierte in der Titelpartie. Aus dem Ensemble wirkten H. Eberwein (Vitellia), C. Jagemann (Sextus), C. Unzelmann (Annius), E. Engels (Servilia), W. Deny (Publius), J. J. Graff (Dolabella) und C. F. Malcolmi (Pollio) mit; vgl. auch Webers Gastspielbericht im Journal des Luxus und der Moden vom Dezember 1812 sowie seine kurze Erwähnung der Künstlerin im Morgenblatt für gebildete Stände vom 18. Dezember 1812.
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„comp:“Abk. von „componirt“.