Carl Maria von Weber an Johann Philipp Samuel Schmidt in Berlin
Dresden, Montag, 7. März 1825

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S Wohlgebohren

dem Herrn Hofrathe

J: P: Schmidd

Berlin.

Mein hochgeehrter Freund

Sie sind gut unterrichtet über mein Leben und Treiben. Gewöhnlich wißen aber öffentliche Blätter mehr als ich selbst.      ich lese wenig dergl: da ich keine Zeit dazu habe.      da man eine erwünschte Nachricht in diesem betrübten Erdenleben immer so schnell als möglich erhalten sollte, so eile ich Ihnen anzuzeigen daß Ihr verborgenes Fenster den 17t huj: dem Publikum kein Geheimniß mehr sein wird.      obwohl seit 14 Tagen unwohl, habe ich die ersten Proben auf meinem Zimmer gemacht damit der erste Zuschnitt nicht vergriffen wird. ich hoffe es soll gut gehen. den Erfolg melde ich Ihnen sogleich

Spohrs Erfolg hat mich sehr erfreut*. Möge er Dauer haben.

Wenn Sp: wirklich reißt, will ich vielleicht daran glauben daß etwas für Eur: in Berlin geschieht*. sonst — — —

Nicht gerne höre ich Ihre vermehrten Dienstgeschäfte. Vielleicht führt dieß aber zur Gehalts Erhöhung.

In meinem Hause ist alles bis auf Husten und Schnupfen wohl. mit mir kann sich die Sache noch in die Länge ziehen.

Der Himmel erhalte Sie und die Ihrigen gesund. Mit freundschaftlichster Achtung Ihr
CMvWeber.

Apparat

Zusammenfassung

teilt Schmidt mit, dass am 17. März sein Verborgenes Fenster aufgeführt wird; er habe trotz seiner Krankheit die ersten Proben geleitet; freut sich über Spohrs Erfolg; (gestrichene Passagen betr. Anstellung)

Incipit

Sie sind gut unterrichtet über mein Leben und Treiben

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Eveline Bartlitz; Joachim Veit

Überlieferung

  • Textzeuge: Wien (A), Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, Bibliothek (A-Wgm)
    Signatur: Weber an J. P. Schmidt 1

    Quellenbeschreibung

    • 1 Bl. (2 b. S. einschl. Adr.)
    • auf der Adressenseite auser unkenntlich durchstrichenen Bemerkungen von fremder Hand (Blei): „Mohrenstr. 26“
    • vier Zeilen von fremder Hand unkenntlich gemacht, weitere 4 Zeilen noch lesbar durchkreuzt
    • PSt: DRESDEN | 7. März 25.
    • im oberen rechten Drittel der Rectoseite von fremder Hand (Tinte): „No. 4.“

    Provenienz

    • Schulz, O.A.: AK 27 (1902), Nr. 856
    • Schulz, O.A.: AK 27 (1890), Nr. 675
    • List & Francke (26.Nov.1888), Nr. 2268 (nur "1825")
    • Lepke, R. (26.Febr.1878), Nr. 1095 (Slg. Wagener)

    Dazugehörige Textwiedergaben

    • Schmidt, J.P.: Drei weitere Briefe von C. M. von Weber an Hrn. Hofrath J. P. Schmitt, in: Caecilia, Bd. 9 (1828), S. 144–145 (ohne die im A gestrichenen Zeilen)

Textkonstitution

  • „… “ganzer Absatz nachträglich von fremder Hand fast unkenntlich gestrichen
  • „Wenn Sp: wirklich reißt, will ich vielleicht daran glauben daß etwas für Eur: in Berlin geschieht. sonst — — —“durchgestrichen
  • „Nicht gerne höre ich Ihre vermehrten Dienstgeschäfte. Vielleicht führt dieß aber zur Gehalts Erhöhung.“durchgestrichen

Einzelstellenerläuterung

  • „… Erfolg hat mich sehr erfreut“Zur Berliner Erstaufführung der Jessonda am 14. Februar 1825 vgl. u. a. den Bericht in der AmZ, Jg. 27, Nr. 11 (16. März 1825), Sp. 185f.
  • „… für Eur: in Berlin geschieht“Zu Schmidts Informationen, auf die Weber hier reagiert, vgl. seinen Brief vom selben Tag an Hinrich Lichtenstein.

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