Carl Maria von Weber an Louis Spohr in Kassel
Hosterwitz, Sonntag, 6. Juli 1823

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Mein theurer Freund!

Ueberbringer dieses hält sich einige Wochen in Caßel auf, wünscht natürlich Ihre persönliche Bekanntschaft, und ich erlaube mir daher ihn bei Ihnen einzuführen, und zu freundschaftlicher Aufnahme bestens zu empfehlen.      Es ist Herr Schuldirektor Phillippi.      Herausgeber des litterarischen Merkurs zu Dresden.      Ein eben so durch seinen Geist, als regen Eifer für das Gute und gegen das Böse ausgezeichneter Mann, der bei näherer Bekanntschaft nur gewinnen kann.

Unser guter Hauptmann, war eine so flüchtiger Erscheinung in Dresden daß er mir nur wenig von Ihnen erzählen konnte*, doch genug um mir die freudige Gewißheit geben zu können daß Sie und die Ihrigen zufrieden und gesund sind.

Ich gratulire zur Vollendung Ihres neuen Werkes, und wollte ich wäre eben so weit, doch werde ich schwerlich viel vor Ende August — wo ich nach Wien reise, fertig werden*. Laßen Sie mich ja bald wißen, wie Sie mit dem Erfolg Ihrer Oper zufrieden waren.      bei uns geschieht fast gar nichts. demohngeachtet sind wir geplagt genug mit Aufwärmen alter Dinge — —

Meine Frau grüßt mit mir Ihr ganzes liebes Haus. Gott erhalte Sie gesund und behalten Sie lieb Ihren treuen Freund
CMvWeber.

Apparat

Zusammenfassung

Empfehlungsschreiben für Schuldirektor Philippi, den Herausgeber des Literarischen Merkurs; erwähnt Durchreise Hauptmanns, der nur wenig über Spohr habe berichten können; gratuliert zur Vollendung von Spohrs Oper Jessonda, über deren Erfolg er sich Nachricht erbittet

Incipit

Ueberbringer dieses hält sich einige Wochen in Caßel

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Joachim Veit

Überlieferung

  • Textzeuge: Kassel (D), Gesamthochschulbibliothek
    Signatur: 4 Ms. Hss. 287

    Quellenbeschreibung

    • 1 Bl. (1 b. S. o. Adr.)

    Einzelstellenerläuterung

    • „… wenig von Ihnen erzählen konnte“Ein eindeutiger Hinweis auf Moritz Hauptmanns Besuch in Dresden findet sich in Webers Tagebuch nicht; möglicherweise steht die Notiz vom 5. März 1823 damit in Zusammenhang.
    • „… nach Wien reise, fertig werden“Mit der Komposition des Euryanthe.

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