Giacomo Meyerbeer an Franz Joseph Fröhlich in Würzburg
München, Sonntag, 20. September 1812

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Sr Wohlgebohren

Herrn Professor und Musikdirektor

Fröhlich

in

Würzburg

Werthgeschätzter Herr Professor!

Der Uberbringer dieses, ist der königlich Baierische Kammermusikus, Herr Theobald Lang von München und seine Gattin, welche letztere eine Tochter der Mlle Hitzelberger ist. Mlle Lang war bisher ein Liebling des münchener Publikums, und man behauptet, daß ihr Talent als Schauspielerinn (von welchem ich leider keine Gelegenheit hatte Zeuge sein zu können) dem ihres Gesanges nicht weiche, welches letztere gewiß sehr bedeutend ist. Ich hoffe daß es Sie bei näherer Bekanntschaft, gewiß recht freuen wird dieses liebenswürdige Künstlerpaar kennen gelernt zu haben, und ich empfehle sie daher mit Zuversicht ihrem Wohlwollen. Ich habe übrigens seit langer Zeit leider nichts mehr von ihrem Treiben und Würken erfahren, und bin doch überzeugt daß Ihre rastlose Thätigkeit gewiß wieder manches wohlthätige für Ihr Institut ausgeführt haben wird, so wie Sie auch gewiß wieder manches gediegene und treffliche komponirt haben werden.*

Wie sehr würden mich daher ein paar Zeilen von Ihrer Hand erfreuen – Was mich betrifft, so habe ich seit unserer Trennung eine komische Oper vollendet. Diejenige ernsthafte Oper an welcher ich bei meiner letzten Anwesenheit in Würzburg arbeitete wird Ende des künftigen Monats auf dem hiesigen Hoftheater aufgeführt werden.

Mit der vollkommensten Hochachtung habe ich die Ehre mich zu nennen, Ew Wohlgebohren ergebener Freund und Diener J. Meyerbeer. Adresse: auf den Max Joseph’s Platz No 20 in München.

Ihrer Frau Gemahlin; meiner liebenswürdigen Wirthinn der verwittweten Madame Getschenberger und ihrem Herrn Sohn, wie auch dem jungen Herrn Mark’s, bitte ich mich vielemal zu empfehlen.

Apparat

Zusammenfassung

Empfehlungsbrief für das Ehepaar Theobald Lang; erkundigt sich nach F's Treiben; meldet Vollendung seiner kom. Oper und baldige Auff. seiner ernsten Oper in München; Grüße an Würzburger Bekannte

Incipit

Der Überbringer dieses, ist der königlich

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Eveline Bartlitz; Joachim Veit

Überlieferung

  • Textzeuge: Würzburg (D), Universitätsbibliothek (D-WÜu)

    Quellenbeschreibung

    • 1 DBl. (3 b. S. einschl. Adr.)

    Einzelstellenerläuterung

    • „… und treffliche komponirt haben werden.“ Abschnitt mit Seitenwechsel?

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